Die Motivation kommt vor allem daher, weil ich Spaß an meiner Arbeit habe. Es ist immer wieder spannend, an der Stadtentwicklung mitarbeiten zu dürfen. Und ich bin ja auch nicht der maßgebliche Faktor. Vielmehr braucht es dafür ein gutes Team. Es braucht eine gute Planungsverwaltung und Immobilienwirtschaft, damit wir auch mit eigenen baulichen Maßnahmen innerhalb der Stadt Impulse setzen können. Es funktioniert auch nicht, wenn die politische Rückendeckung fehlt. Das heißt nicht, dass jedes Projekt einstimmig beschlossen werden muss; natürlich gibt es auch andere Positionen und Meinungen. Was wir allerdings brauchen, ist eine Grundhaltung, dass wir die richtige Arbeit machen und dass der Weg in eine gemeinsame Richtung entwickelt wird. Das ist wichtig. Diese Rückendeckung spüre ich hier in Essen. Diese Kombination motiviert mich, auch wenn es mal Rückschläge gibt. Wir Planer*innen sind es ja auch gewohnt, dass von drei gezeichneten Plänen zwei in die Tonne wandern. Das gehört für mich dazu und das ist wie im richtigen Leben: Fällt man hin, dann steht man wieder auf und macht weiter.
Was mir aber schon deutlich helfen würde, wären zusätzliche Ressourcen, besonders mit Blick auf die ersten Ideen. Ich will das am Beispiel der A40 nochmal deutlich machen. Für das Projekt haben wir Mittel bereitgestellt bekommen. Damit haben wir Dritte beauftragt, in diesem Fall Albert Speer und Partner, die uns gute Bilder produziert haben, um die Geschichte der Entwicklung, die wir anstreben, schon von Anfang an überzeugend erzählen zu können.
Und das gelingt uns leider eben nicht immer. Ich bin mir sicher, dass man für viele Stadtentwicklungsideen auch früher schon Überzeugungsarbeit leisten könnte, wenn wir mehr Potenzial hätten. Den Bürgern*Bürgerinnen fehlt vielleicht die Vorstellungskraft, wie sich ein Projekt entwickelt, und man kann ja auch nicht erwarten, dass jede*r gleich Bilder im Kopf produziert. Deshalb müssen wir die Bilder mit einem Stift produzieren, um den Leuten zeigen zu können, in welche Richtung sich das entwickeln kann. Ich würde mir wünschen, dass wir das doch noch öfter, schneller und schlagkräftiger hinkriegen. Mit zusätzlichen Ressourcen wäre es möglich, strategisch viel schneller ein Bild über eine positive Stadtentwicklung zu visualisieren. Das gäbe die Möglichkeit, eine rote Linie zu zeichnen, natürlich sich auch daran messen zu lassen und festzustellen, ob die Projekte auf diesen Pfad einzahlen oder nicht.
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