Ende 2022 wurde mit der Planung der komplexen Dach- und Fassadensanierung der Alten Synagoge Essen begonnen. Seitdem erfolgten zahlreiche Arbeitstreffen für die anzugehenden umfangreichen Planungs-, Abstimmungs- und Koordinierungsprozesse, immer in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde. Der komplexe Planungsprozess erforderte verschiedenste Voruntersuchungen, Begehungen, Kamerabefahrungen für die Schadenskartierung und Methodenerprobungen. Geprüft wurde dabei insbesondere, welche Reinigungsmethode für den Kalkstein der Natursteinfassade am schonendsten ist.
Weitere Fachplanungen befassten sich mit der Planung der Neueindeckung der Kupferdacheindeckung, seiner Unterkonstruktion und dem bei diesem Projekt besonders wichtigen Blitzschutz. Ein weiterer zentraler Punkt betrifft die Neukonstruktion und Ertüchtigung der Regenentwässerung. Alte Rohrführungen innerhalb des Gebäudes und der teilweise Verzicht auf Regenrinnen und die damit verbundene Wasserführung über die Fassade sind für einige der heutigen Gebäudeschäden verantwortlich. Die nun neu konzipierte vollständig außen geführte Regenwasserentwässerung beugt dem zukünftig vor.
Nach Abschluss der Sanierung der zum Teil 120 Jahre alten Grundleitungen und der Isolierung des Untergeschosses gegen eindringende Feuchtigkeit vergangenes Jahr mit den dafür erforderlichen Tiefbauarbeiten rund um das Gebäude, startete die Einrüstung der Alten Synagoge. Probleme beim Gerüstbau und die schwierigen Witterungsverhältnisse, zum einen mit einem regenreichen Sommer 2023, und zum anderen mit dem regenreichsten Winter 2023/2024 seit Erhebung der Wetterdaten, verzögerten und verzögern weiterhin erheblich die Arbeiten. Aktuell besteht eine Verzögerung bei der Fassaden- und Dachsanierung von rund sechs Monaten, dementsprechend wird die Alte Synagoge weit über den April hinaus eingerüstet sein.
Die jetzigen Arbeiten an der Fassade sind ebenfalls in erheblichen Maßen von niederschlagsfreiem Wetter abhängig, da nur trockene Fassadenpartien bearbeitet werden können. Das Arbeiten an feuchten Fassadenplatten verfälscht das Ergebnis und macht gegebenenfalls umfangreiche Nacharbeiten notwendig.
Durch die Verzögerung bei den Sanierungsarbeiten wird eine Fertigstellung der Arbeiten voraussichtlich erst Ende des Jahres 2024 erfolgen können.
Die Alte Synagoge ist während der Arbeiten an Fassade und Dach weiterhin für Besucher*innen geöffnet.
Zum Hintergrund
Die über sechzig Jahre alte kupferne Dacheindeckung und die Natursteinfassade des städtischen Kulturinstitutes "Alte Synagoge - Haus der jüdischen Kultur" müssen saniert werden. Eine Bestandsaufnahme des baulichen Zustandes im Jahr 2015 ergab erhebliche Sanierungsbedarfe am Kupferdach sowie der Natursteinfassade. Die aktualisierte Planung geht aktuell von rund sieben Millionen Euro Sanierungskosten aus.
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