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| | | | Willkommen zur neuen Ausgabe der EUROPE DIRECT.News! Der Herbst hat Einzug gehalten und die EU verspürt viel Gegenwind: Nachdem erst im Juli ein Misstrauensvotum gegen die EU-Kommission scheiterte, hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Oktober gleich zwei Misstrauensanträge überstanden. Zugleich sorgt ein Gesetzesvorschlag zur Unterstützung von Landwirt*innen für hitzige Diskussionen. Entgegen mancher Medienberichte ist das darin vorgesehene Verbot, Fleischersatzprodukte als „Wurst“ oder „Steak“ zu kennzeichnen, noch nicht beschlossen. In dieser Ausgabe klären wir über den tatsächlichen Stand auf. Zudem werfen wir einen Blick zurück auf vergangene Veranstaltungen des EUROPE DIRECT Essen, geben einen Ausblick auf kommende Events und informieren über aktuell Wissenswertes aus dem EU-Geschehen. Dazu gehören ein Förderaufruf für grenzüberschreitende Journalismus-Partnerschaften sowie ein Konsultationsverfahren zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, das sich auch an Bürger*innen richtet. Dies ist die letzte Newsletter-Ausgabe des Jahres 2025. Wir wünschen Ihnen daher schon jetzt eine schöne Adventszeit, entspannte Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr! Weitere EU-Meldungen aus Brüssel finden Sie laufend auf der Website der deutschen Vertretung der EU-Kommission sowie auf der Website des deutschen Verbindungsbüros des EU-Parlaments. Informationen zu EU-bezogenen Themen in Essen finden Sie auf unserer Website europa.essen.de sowie auf unseren Social-Media-Kanälen Instagram und Facebook . | | | |
| | | | ©Europäische Union 2025 | In seiner Plenarsitzung am 9. Oktober hat das EU-Parlament zwei Misstrauensanträge gegen die EU-Kommission klar zurückgewiesen. Der erste Antrag stammte von der Fraktion Patrioten für Europa, der Abgeordnete rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien wie dem französischen Rassemblement National und der italienischen Lega angehören. Er erhielt 179 Ja-Stimmen, 378 Nein-Stimmen und 37 Enthaltungen. Auch der zweite Antrag, eingebracht von der Fraktion Die Linke, fand im Plenum keine Mehrheit. Er scheiterte mit 133 Stimmen dafür, 383 Stimmen dagegen und 78 Enthaltungen. Der Fraktion gehören unter anderem die Abgeordneten der deutschen Partei Die Linke an. Bereits im Juli war im Parlament über einen ähnlichen Antrag abgestimmt worden, den der rumänische Abgeordnete Gheorghe Piperea von der rechtsextremen Partei Allianz für die Vereinigung der Rumänen (AUR) eingebracht hatte. Auch dieser war deutlich abgelehnt worden. Ein Misstrauensantrag kann gemäß der Geschäftsordnung des EU-Parlaments nur dann gestellt werden, wenn mindestens 72 Abgeordnete, also ein Zehntel des Parlaments, ihn unterstützen. Die Abstimmung erfolgt namentlich, und der Antrag gilt nur dann als angenommen, wenn er eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen erreicht, die zugleich die Mehrheit aller Mitglieder des Parlaments repräsentiert. | | | |
| | | | ©Europäische Union 2025 | Am 8. Oktober hat das EU-Parlament den Änderungsvorschlägen der französischen Abgeordneten Céline Imart (Fraktion der Europäischen Volkspartei – EVP) zugestimmt, welche die Position von Landwirt*innen in der Lebensmittelversorgungskette stärken sollen. Das Parlament reagierte damit auf einen Vorschlag der EU-Kommission zur Änderung der Gemeinsamen Marktorganisationsverordnung (EU Nr. 1308/2013). Vorgesehen sind unter anderem verpflichtende schriftliche Lieferverträge, klare Kennzeichnungsregeln für Begriffe wie „fair“ und „regional“ sowie eine verstärkte Förderung regionaler EU-Produkte bei öffentlichen Ausschreibungen. Für kontroverse Diskussionen sorgte das geplante Verbot von Fleischbezeichnungen wie „Steak“, „Schnitzel“, „Wurst“ und „Burger“ für pflanzliche Fleischalternativen. Kritiker*innen sehen darin eine Einschränkung für Hersteller pflanzlicher Produkte, während Befürworter*innen den Verbraucherschutz durch klare Produktkennzeichnung betonen. Bevor das Gesetz in Kraft treten kann, muss nun der Rat der EU – in der Formation der Landwirtschaftsminister*innen der Mitgliedstaaten – den Vorschlag prüfen und gegebenenfalls Änderungen vornehmen. In diesem Fall ist eine erneute Zustimmung des EU-Parlaments nötig, damit das Gesetz rechtskräftig wird. | | | |
| | | | ©Lena Borgstedt, Stadt Essen | Anlässlich des Weltkindertags lud der Grugapark Essen am 21. September 2025 Kinder und Jugendliche zu einem bunten Mitmachfest ein. Über 50 Einrichtungen und Organisationen boten spannende Möglichkeiten zum Entdecken, Ausprobieren, Erleben und Genießen. Auch das EUROPE DIRECT Essen war mit einem Informations- und Aktionsstand vertreten: An einem Glücksrad konnten Kinder und Jugendliche die EU spielerisch kennenlernen und erhielten zur Belohnung weitere EU-Spiel- und Lernangebote. Auch erwachsene Besucher*innen kamen auf ihre Kosten: Beim Europaquiz konnten sie ihr Wissen testen und sich über die EU und Nachhaltigkeitsthemen informieren. | | | |
| | | | ©Lena Borgstedt, Stadt Essen | Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche war das EUROPE DIRECT Essen am 22. September 2025 mit einem Informationsstand beim KlimaGarten vertreten, einer Veranstaltung der Grünen Hauptstadt Agentur. Auf dem Vorplatz des Essener Grillo-Theaters konnten sich Bürger*innen über die EU-Ziele und -Pläne zu Mobilität und Nachhaltigkeit informieren. Ein Glücksrad-Quiz lud dazu ein, das Wissen zu den UN-Nachhaltigkeitszielen zu testen. Zudem wurde eine nicht-repräsentative Umfrage durchgeführt, bei der die Teilnehmer*innen angaben, welche Ziele sie für besonders bedeutsam halten und was sie persönlich zur Zielverwirklichung beitragen. Als am relevantesten beurteilt wurden die nachhaltige Bewirtschaftung und Verfügbarkeit von sauberem Wasser und sauberer Sanitärversorgung, die Überwindung von Armut in all ihren Formen sowie der Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher und moderner Energie für alle. Viele Teilnehmer*innen berichteten, dass sie zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele verstärkt den öffentlichen Nahverkehr nutzen, Secondhand-Artikel bevorzugen und ihren Müll recyceln. Die Veranstaltung bot damit auch die Möglichkeit, die UN-Nachhaltigkeitsziele und eigene Gewohnheiten zu reflektieren. | | | |
| | | | ©Nils Ole Haar, Stadt Essen | Bei der Veranstaltungsreihe „Mein Europa“ stellen junge Menschen aus ganz Europa ihr Heimatland vor und berichten über Kultur, Geschichte sowie gesellschaftliche Themen. Am 24. September präsentierte Redi Asabella, Kulturaktivist und Mitglied im Alumni-Netzwerk des Europäischen Jugendkarlspreises, sein Heimatland Albanien. Er erläuterte die Fortschritte und notwendigen Reformen auf Albaniens Weg zum EU-Beitritt. Außerdem sprach er über die Altersstruktur der albanischen Bevölkerung, die zu den jüngsten Europas zählt, und thematisierte Herausforderungen wie die Abwanderung vieler junger Albaner*innen. | | | |
| | | | ©EUROPE DIRECT Aachen | Die Online-Veranstaltungsreihe „Mein Europa“ bringt junge Menschen aus verschiedenen Ländern zusammen, um europäische Themen zu diskutieren. Am 12. November 2025 von 19:00 bis 20:30 Uhr steht Dänemark im Fokus. Noël Vinther, gebürtig aus dem Süden Jütlands, teilt ihre Erfahrungen mit der dänischen højskole-Tradition und gibt praktische Tipps für einen Aufenthalt an diesen einzigartigen Bildungseinrichtungen. Die Moderation übernimmt Kathi Roß, freie Journalistin. Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet via Zoom statt. Interessierte können sich unter https://www.ogy.de/denmark-2025 anmelden. | | | |
| | | | ©Björn Reichel, EUROPE DIRECT Leipzig | Bezahlbarer Wohnraum wird in Europa immer knapper. 2023 gaben 8,8 Prozent der EU-Bürger*innen mindestens 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aus, in Deutschland sogar 13 Prozent. Wie kann die EU dem entgegenwirken? Darüber spricht Stefan Moser von der Taskforce Housing der EU-Kommission in der kostenlosen Online-Veranstaltung „Die EU in der Wohnungskrise – Antworten der Kommission“ am Freitag, 28. November 2025, von 18:00 bis 20:00 Uhr (via Zoom). Im Anschluss besteht Gelegenheit zum Austausch und für Fragen. Es ist eine Anmeldung per E-Mail an ed@europa-haus-leipzig.de erforderlich. | | | |
| | | | ©orhansahin von Getty Images via Canva.com | Die EU-Kommission stellt im Rahmen des Förderprogramms Creative Europe 6,9 Millionen Euro für Projekte bereit, die die Zusammenarbeit zwischen Journalist*innen über Ländergrenzen hinweg stärken. Gefördert werden transnationale Kooperationen von mindestens drei Partnern aus drei Ländern, die am Creative Europe-Programm teilhaben und die innovative Geschäftsmodelle, neue journalistische Formate oder neue redaktionelle Standards entwickeln. Ziel der Förderung ist es, die europäische Medienlandschaft widerstandsfähiger gegenüber Desinformation, finanziellen Herausforderungen und politischem Druck zu machen. Gleichzeitig soll sie dazu beitragen, dass Bürger*innen besser informiert sind und aktiv am demokratischen Leben in der EU teilhaben können. Weitere Informationen zum Förderaufruf finden Sie auf der Ausschreibungswebsite. | | | |
| | | | ©Makhbubakhon Ismatova von Getty Images; Vectorfair D1 via canva.com | Wie bewerten Bürger*innen und Experten*Expertinnen die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Europa? Zu dieser Frage hat die EU-Kommission bis zum 14. Januar 2026 Konsultationen eingeleitet. Es sollen Meinungen zu den von der EU festgelegten, seit 2009 gültigen Finanzierungsvorschriften eingeholt werden. Ziel ist es, die Transparenz, Verhältnismäßigkeit und Aufsicht der Finanzierung in einem sich wandelnden Medienumfeld zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen. Im Portal „Ihre Meinung zählt“ können Sie sich an der Bürger*innen-Konsultation beteiligen. | | | | | | |