TreeCop: Smarte Bewässerung von Stadtbäumen

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Bundesweites Pilotprojekt

Mit Hilfe von Satelliten und Feuchtig­keits­sensoren entwickelt die Stadt Essen ein System zur Bewässerung von Bäumen.

"Anhand der Satelliten­auf­nah­men kann man die Auswir­kungen von Trocken­stress sehen. Wir wollten aber wissen, wie sich Trocken­stress vermeiden lässt."

Dr. Frank Knospe, Fachbereichsleiter, Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster, Stadt Essen

Den mehr als 200.000 Essener Stadt­bäumen geht es in heißen Sommern schlecht. Inzwischen leidet jeder vierte Baum unter Trocken­stress und muss intensiv bewässert werden, damit er nicht abstirbt. In den vergan­genen zehn Jahren hat die Stadt rund 34.000 Stadt­bäume verloren. Gleichzeitig werden diese in Zeiten des Klima­wandels immer wichtiger. Um das Be­wässerungs­management zu optimieren und den Baum­bestand zu erhalten, hat die Stadt Essen 2020 gemeinsam mit der Universität Trier mit TreeCop ein digitales Bewäs­serungs­manage­ment-System für Stadt­bäume entwickelt. Mithilfe von Copernicus-Satelliten­daten zum Trocken­stress, gekoppelt mit Boden­feuchte­sensoren, kann auf diese Weise der tatsächliche Wasserungs­bedarf ermittelt werden. In einer ersten Pilot­phase wurden 45 ausge­wählte Stadt­bäume und Bäume, die als Baudenkmale besonders schützens­wert sind, mit Sensoren ausge­stattet. Weitere folgen nach und nach.

Wie funktioniert TreeCop?

Unter der Erde und hoch über unseren Köpfen ist die smarte Technik "versteckt": Die Boden­feuchte-Sensoren werden im Wurzel­bereich der Bäume platziert. Für die Über­tragung der Informationen wird vor allem das flächen­deckende LoRaWAN-Funknetz der Stadtwerke Essen genutzt. Die Sensor­daten werden per Funk in Daten­ban­ken übertragen, wo sie von den Stadtförstern ausgewertet werden und Aufschluss über den Zustand des Bodens geben. Diese Sensor­messungen werden mit Satelliten­daten angereichert und ermög­lichen ein stadtweites Monitoring.

Vorteile von TreeCop

Dank TreeCop kann die Bewässerung der Stadtbäume effektiver geplant und optimiert werden. Denn mit mehr als 200.000 Bäumen an Straßen und in öffentlichen Grün­anlagen außerhalb der Essener Wälder zählt Essen zu den grünsten Großstädten Deutschlands, musste aber in den Dürre­jahren 2018 und 2019 rund 1,2 Millionen Euro für die Wässerung von Stadt­bäumen ausgeben. Ein junger Baum beispiels­weise benötigt alle 7 Tage 100 Liter Wasser. Deshalb hilft TreeCop den Bäumen in der Stadt Essen beim Überleben. Zudem werden durch den gezielten Einsatz von (Trink-) Wasser und natürlich auch von Personal, das die durstigen Bäume wässert, Ressourcen ein­gespart.

Projektzeitraum

2022 - 2024

Umsetzungsstatus

abgeschlossen

Förderung

Fördermittelgeber
Das Projekt TreeCorp wurde durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.

Förderprogramm
N.N.

Kontakt

Leiter Geoinformation, Stadt Essen
Dr. Ing. Christian Lindner
Projektleiter TreeCorp
chistian.lindner@amt62.essen.de

Stadtwerke Essen AG
Tobias Grau
Projektleiter LoRaWAN
tobias.grau@stadtwerke-essen.de

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