Am 24. Januar 2011 wird die Ausstellung "Stadtarchäologie 2010" im Rathaus der Stadt eröffnet werden. Bis zum 18.Februar wird - wie in einem jedem Jahr - ein repräsentativer Einblick in die aktuelle Arbeit der Stadtarchäologie gegeben. Ausführliche Beschreibungen werden die ausgestellten Funde erläutern.
Themenschwerpunkte bilden ausgewählte archäologische Untersuchungen des Jahres 2010.
So werden vom Berliner Platz karbonzeitliche Fossilien gezeigt, die über 300 Millionen Jahre alt sind. Diese Fossilien gelangten an den Ort, als man in den 1860er Jahren die Rheinische Bahn baute.
Bei Ausgrabungen an der ehemaligen Abtei in Werden wurden unter anderem Gebäudereste des 10. Jahrhunderts gefunden. Diese und die vielen anderen entdeckten Spuren zeigen, dass das Areal schon im Hochmittelalter intensiv genutzt wurde.
Von besonderem Interesse war die Neubebauung in der Kettwiger Straße, direkt "neben" der Münsterkirche. Die Untersuchungen fanden an der Stelle statt, an der bis in die 1820er Jahre noch die Kapelle St. Quentin stand: Diese galt vielen als die älteste Kirche Essens und gleichzeitig als Begräbnisort von Gerswid, der Mitbegründerin des Stiftes in Essen.
Die Untersuchungsergebnisse lassen vermuten, dass Gerswid möglicherweise nicht in der Quintinskapelle, sondern in der Münsterkirche (870 n. Chr.) beigesetzt wurde. Zu sehen sein werden in der Ausstellung u.a. Architekturreste, die wohl von der Kapelle stammen.
Auch die Ausgrabungen in der Innenstadt, in der 1. Dellbrügge, werden vorgestellt: Hier wurden Fundamente der mittelalterlichen Stadtmauer Essens entdeckt, die nach 1244 aufgrund eines Beschlusses entstand.
Zusätzlich werden besondere Objekte vorgestellt, die sich 2010 im Essener Stadtgebiet fanden.