Am 21. Januar wird die Ausstellung Stadtarchäologie 2012 eröffnet werden. Die Funde des Jahres 2012 werden dann bis zum 6.Februar in einer repräsentativen Auswahl zu sehen sein und geben so einen Einblick in die aktuelle Arbeit der Stadtarchäologie. Ausführliche Beschreibungen erläutern die ausgestellten Funde.
In der Ausstellung werden die folgenden Themen präsentiert:
Neue steinzeitliche Funde aus dem Essener Stadtgebiet. In der Ausstellung sind Feuersteingeräte vom Rellinghauser Mühlenbach, eine etwa 6000 Jahre alte Steinaxt, die an einem Wegesrand in Kettwig lag und ein "An der Pierburg", in Kettwig, gefundenes Steinbeil zu sehen.
Erste Spuren vom mittelalterlichen Hof Ehrenzell. Bei der Neubebauung fanden sich an der Straße Westendhof in Altendorf erstmals Spuren des Oberhofes Ehrenzell. Der ehemalige Oberhof Ehrenzell wurde am 1. März 966 von Otto I. den Essener Stiftsdamen und deren Pröpstin geschenkt. Heute ist von dem Hof nichts (über Tage) erhalten, denn später wurde das Areal von Werksbauten der Firma Krupp überbaut.
Die Werdener "Hecktore". 2012 wurden in der Heckstraße bei einer Kanalbaumaßnahme Spuren vom mittelalterlichen Hecktor gefunden. Es sind die letzten Überreste einer Toranlage des 15. Jahrhunderts, die einst zu der jüngeren Stadtbefestigung in Werden gehörte.
Blick in das 19. und 20. Jahrhundert. Bei der Beobachtung eines Areals an der Frillendorfer Straße, das zwischen 1896 bis in die 1950er Jahre auch als Müllkippe diente, zeigte sich, wie an Stelle einer sehr sparsamen Handhabung von Gütern Ende des 19. Jahrhunderts allmählich ein großzügigerer Umgang mit dem "Hausmüll" tritt. Dieser stammt anfänglich u.a. aus der Essener Innenstadt und aus Stoppenberg. Die Funde berichten von Veränderungen in unruhigen Zeiten, von wachsendem Wohlstand, aber auch von erneuter Armut und Entbehrung.
Die Visualisierung der Essener Stadtbefestigung. Da von der Stadtbefestigung oberirdisch nichts mehr vorhanden ist, bietet die Technik der Visualisierung die Möglichkeit, Vergangenes virtuell neu entstehen zu lassen. Ein gedrucktes, dreidimensionales Modell vermittelt einen Eindruck der historischen Stadt, wie sie im frühen 19. Jahrhundert ausgesehen haben könnte.