Wenn du empathisch sowie engagiert bist und Interesse an der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in verschiedenen sozialpädagogischen Arbeitsfeldern hast, bist du hier genau richtig.
Hallo! Ich bin Merve, 21 Jahre alt und erlerne den Beruf der Erzieher*in. Von meinen Erfahrungen, aus den bisherigen zwei Ausbildungsjahren möchte ich dir berichten.
Ich möchte diesen Beruf ergreifen, da ich den Umgang mit anderen Menschen, insbesondere mit Kindern, sehr schätze. Beim Erlangen der schulischen Eingangsvoraussetzung in der Fachoberschule für Sozial- und Gesundheitswesen, habe ich bei meinem einjährigen Praktikum gemerkt, dass ich sehr einfühlsam im Umgang mit Kindern und den Eltern bin und es mir sehr viel Spaß macht mit ihnen zu arbeiten. Es gefällt mir, meine kommunikativen sowie kreativen Fähigkeiten einbringen zu können und die Kinder ein Stück weit auf ihrem Weg, zu eigenständigen Individuen zu begleiten und ihre vorhandenen Kompetenzen zu intensivieren.
Die Ausbildung startete im August 2019 am Alice-Salomon-Berufskolleg in Bochum. Der Weg für die Ausbildung begann im Winter 2019 mit meiner Online-Bewerbung. An einem Beratungstag wurde ich umfassend über die PIA-Ausbildung informiert, sodass mir der Einstieg in die Ausbildung erleichtert wurde.
Für mein integriertes Praktikum habe ich mich bei der Stadt Essen beworben. Ich bekam diverse Einladungen von städtischen Kindertageseinrichtungen zum Vorstellungsgespräch. Entschieden habe ich mich für die städtische Kindertagesstätte Sachsenring 110a. Das Vorstellungsgespräch verlief, trotz meiner Aufregung, in einer entspannten Atmosphäre. Die Fachkräfte waren alle sehr freundlich und zuvorkommend. Die Räumlichkeiten/ Bildungsbereiche wurden mir von der Kitaleitung gezeigt und ich lernte die pädagogischen Schwerpunkte kennen. Die Zusage für das Praktikum erhielt ich vor Ort.
In der pädagogischen Einrichtung wurde ich von Anfang an von meinem Team herzlich aufgenommen. Der größte Teil meiner Ausbildung ist durch die Corona Pandemie geprägt, welche für alle Beteiligten zu Beginn sehr herausfordernd war. Der Zusammenhalt und die Stärke des Teams sowie die feinfühlige Begleitung meiner Lehrkräfte, haben mir in der schwierigen Zeit Halt gegeben. Meine vorhandenen Fähigkeiten konnte ich in den bisherigen zwei Ausbildungsjahren durch den regen Austausch mit meinem Team und der Eigenmotivation intensivieren und fachliche Kompetenzen erlangen. Mein Team hat mir viele Freiheiten ermöglicht, welche dazu geführt haben, dass ich mich frei entfalten, vieles ausprobieren und immer mehr Erfahrungen sammeln konnte. Meine Handlungskompetenzen konnte ich stärken, indem ich abwechslungsreiche Tätigkeiten ausgeführt habe.
Zu meinen Aufgabenbereichen zählen:
• Individuelle, sensible Begleitung und Unterstützung der Kinder im Alltag
• Stärkung der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Familien
• Dokumentationsarbeit / Bildungs- und Entwicklungsdokumentation
• Führen von Gesprächen / Entwicklungsgespräche/ Beratungsgespräche
• Teamarbeit
• Netzwerkarbeit
• Öffentlichkeitsarbeit
• Pflegerische und hauswirtschaftliche Tätigkeiten
Mit dem Trägerkonzept der Stadt Essen für die die städtischen Kindertageseinrichtungen (Traegerkonzept_August_2018 (essen.de) (pdf, 683 kB) konnte ich mich hervorragend identifizieren, da die ganzheitliche Entwicklung jedes Kindes für mich ebenfalls im Vordergrund steht und ich den pädagogischen Ansatz des spielerischen Erlernens von Fähigkeiten für äußerst effizient halte. Die umfangreichen Förderprogramme und die Konzeptvielfalt, welche die Stadt Essen bietet, sind mir positiv aufgefallen.
Das erste Ausbildungsjahr gliederte sich pro Woche in drei Tage Theorieunterricht in der Schule und zwei Tage Praxis in der Einrichtung (Elementarpädagogik). Im zweiten Ausbildungsjahr fand pro Woche an zwei Tagen Theorieunterricht und an 2,5 Tagen Praxis (19,5 Stunden) in der Einrichtung statt. Die Anforderungen der praxisintegrierten Erzieherausbildung (DQR 6 Niveau) sind teils sehr hoch, jedoch habe ich in den zwei Ausbildungsjahren wahrgenommen, dass ich mich für die richtige Ausbildungsform entschieden habe. Die PIA-Ausbildung hat sich für mich persönlich als profitabel erwiesen, indem ich mein erlerntes Fachwissen direkt in der Praxis umsetzen und dadurch Sicherheit in meinem pädagogischen Handeln durch das mehrmalige Ausprobieren erlangt habe. Da ich in der Woche bis zu drei Tagen in der pädagogischen Einrichtung tätig bin, gelingt es mir, mich im Alltag einzubringen und den guten Draht zu meinem Team, zu den Kindern und den Eltern beizubehalten.
Zu den Besonderheiten meiner Schule zählen regelmäßige Blockpraktika in der Einrichtung und Selbstlernphasen (SLP-Zeiten). Die Blockpraktika sind sehr effektiv, da sie die Studierenden dabei unterstützen sich besser in den päd. Alltag einzufinden, sich in das Team zu integrieren und den Anforderungen einer pädagogischen Fachkraft Schritt für Schritt gerecht zu werden. In den Selbstlernphasen wird die Zeit dafür genutzt das eigene päd. Handeln zu reflektieren, das Fachwissen zu vertiefen, vieles davon im Portfolio festzuhalten und sich auf den nächsten Tag vorzubereiten.
Zusatzqualifikationen können in den Bereichen Bewegungserziehung und Religionspädagogik erlangt werden, zusätzlich kann die Qualifikation zum Marte Meo Practitioner erworben werden. Zu Beginn der Corona-Pandemie habe ich von seitens meiner Schule die Möglichkeit bekommen, ein Zertifikat „Professionelle Bildungsarbeit trotz Corona-Distanzierung“ zu erhalten.
Im Theorieunterricht gibt es folgende Fächer und Lernfelder:
• Deutsch/ Kommunikation
• Englisch
• Politik/ Gesellschaftslehre
• Naturwissenschaften
• Projektarbeit
• Ev./ Kath. Religionslehre/ Religionspädagogik
• Wahlfächer
• Sozialpädagogische Praxis in Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
• Berufliche Identität und professionelle Perspektiven weiterentwickeln (LF 1)
• Pädagogische Beziehungen gestalten und mit Gruppen pädagogisch arbeiten (LF 2)
• Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und Inklusion fördern (LF 3)
• Sozialpädagogische Bildungsarbeit in den Bildungsbereichen professionell gestalten (LF 4)
• Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit Eltern und Bezugspersonen gestalten sowie Übergänge unterstützen (LF 5)
• Institutionen und Team entwickeln sowie in Netzwerken kooperieren (LF 6)
In der PIA-Ausbildung müssen die Studierenden mindestens zwei sozialpädagogische Arbeitsfelder kennenlernen, weshalb ich im Rahmen meines sechswöchigen Praktikums, im „städtischen Heimverbund Funkestiftung“ in der Stadt Essen, ein Praktikum absolvieren habe. Von den städtischen Fachkräften wurde ich sensibel begleitet und habe verschiedene Einblicke in die Berufsbereiche einer päd. Fachkraft gewonnen.
Durch meine vielfältigen Erfahrungen und meinem Kompetenzgewinn in den bisherigen zwei Ausbildungsjahren sehe ich mich in meiner Entscheidung, die individuelle Begleitung von Kindern zu meinem Beruf zu machen, bestärkt!
Ich hoffe, du konntest einen guten Einblick in meine PIA-Ausbildung gewinnen.
Deine Merve