Quereinstieg bei der Stadt Essen

„Ich bin sehr froh darüber, mich für den Quereinstieg bei der Stadt Essen entschieden zu haben.“

Die Aufgaben des JobCenters (Fachbereich 56) gehören zu den zentralen Aufgaben einer Kommune, um Bürgerinnen und Bürger auch in schwierigen Zeiten zu unterstützen. Durch die vielfältigen Aufgaben des JobCenters ist der Fachbereich 56 einer der größten Bereiche innerhalb der Stadtverwaltung Essen.

Um den Fachbereich personell zu unterstützen, wurde das Angebot einer Qualifizierung für zukünftige Verwaltungsfachwirte*innen Soziales/Jobcenter geschaffen, um auch Quereinsteigern den Einstieg in die Verwaltung in kurzer Zeit zu ermöglichen. Melissa ist Quereinsteigerin und absolvierte einen der ersten Qualifizierungskurse mit Schwerpunkt Jobcenter. Im Interview erzählt sie, über ihren persönlichen Werdegang bei der Stadt Essen und warum sie sich dafür entschieden hat.

Wie sind Sie zur Stadt Essen gekommen?

„Mein Name ist Melissa W. und ich bin seit 2016 bei der Stadt Essen. Nach dem Abitur habe ich zunächst ein freiwilliges soziales Jahr in der Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung absolviert und anschließend ein Studium der Rechtswissenschaft begonnen. Während des Studiums habe ich allerdings gemerkt, dass mir der Praxisbezug fehlt, weshalb ich diesen Studiengang beendet und mich für das Studium der Sozialwissenschaft entschieden habe. Dieses habe ich zwischenzeitlich mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen.

Ursprünglich wollte ich den Bachelor of Laws bei der Stadt Essen machen, wurde im Bewerbungsprozess aber auf den Quereinstieg zur Verwaltungsfachwirtin für den Einsatz im JobCenter aufmerksam gemacht. Ich habe mich dann näher mit dem Quereinstieg zur Verwaltungsfachwirtin auseinandergesetzt und mich letztendlich auch dafür entschieden.

Die Qualifizierung zur Verwaltungsfachwirtin für den Einsatz im JobCenter habe ich 2016 begonnen und wurde nach erfolgreicher Abschlussprüfung im Dezember 2017 in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis übernommen.“

Welche Vorteile bieten Ihnen Ihre Anstellung bei der Stadt Essen im Vergleich zur freien Wirtschaft?

„Ich bin sehr froh darüber, mich für den Quereinstieg bei der Stadt Essen entschieden zu haben. Das unbefristete Arbeitsverhältnis bei der Stadt Essen bietet – im Gegensatz zur freien Wirtschaft – eine dauerhafte Sicherheit und weiterhin bestehen durch den Quereinstieg und dem damit verbundenen abgeschlossenen Verwaltungslehrgang II vielseitige Einsatzmöglichkeiten innerhalb der gesamten Stadtverwaltung.“

Sie sind jetzt auch weiterhin im Jobcenter Essen eingesetzt. Gab es noch andere Ämter, wo Sie mit Ihrem Abschluss nach dem Lehrgang eingesetzt werden konnten? Gab es eine Wahlmöglichkeit Ihrerseits?

„Der Qualifizierungslehrgang war zu dem damaligen Zeitpunkt explizit auf einen Einsatz im JobCenter ausgerichtet, Wahlmöglichkeiten haben somit (glücklicherweise) nicht bestanden.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich jedoch berichten, dass ich zwischenzeitlich einen kurzen Ausflug in einen anderen Fachbereich gemacht und schnell festgestellt habe, dass ich mich mit dem Fachbereich 56 (JobCenter) und den damit verbundenen Aufgabengebieten in dem Leistungsbereich am besten identifizieren kann.“

Das Jobcenter umfasst natürlich ein großes Aufgabenspektrum. Können Sie uns darüber berichten, welche Aufgaben Sie jetzt wahrnehmen?

„Nach der Qualifizierung wurde ich als persönliche Ansprechpartnerin (pAp) eingesetzt. Das Aufgabengebiet einer persönlichen Ansprechpartnerin, sowie des BackOffices durfte ich während der Praxiseinsätze innerhalb der Qualifizierung bereits kennenlernen. Aufgrund der Tatsache, dass mein Einsatz nach erfolgreichem Abschluss der Qualifizierung bereits feststand, hat während der Praxiseinsätze schon eine Einarbeitung stattgefunden.

Innerhalb der viereinhalb Jahre, die ich mittlerweile als persönliche Ansprechpartnerin tätig bin, kam ich auch mit den Aufgabeninhalten eines / einer persönlichen Ansprechpartner*in mit besonderen Aufgaben (SonderpAp) in Berührung und nach längeren Gesprächen mit den Kollegen, die diese Aufgabe bereits wahrgenommen haben, habe ich mich für diese Stelle beworben, um mich dahingehend weiterzuentwickeln.

Seit Juli 2022 bin ich nun als persönliche Ansprechpartnerin mit besonderen Aufgaben tätig und kann mein Wissen vertiefen und anders anwenden. In dieser Aufgabe ist man insbesondere der*die direkte Ansprechpartner*in für materielle Fragen nach dem SGB II. Das bedeutet, dass man den Kolleg*innen mit dem tiefergehenden rechtlichen Wissen unterstützend zur Seite steht, damit die erlassenen Verwaltungsakte rechtsicher sind. Hauptsächlich werden Beschwerde- und Widerspruchsverfahren bearbeitet, die entweder durch die leistungsberechtigten Personen selber, oder durch deren bevollmächtigte Rechtsanwälte erhoben werden. In diesem Zusammenhang erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit der Rechtsstelle – man fungiert als direkte*r Kommunikationspartner*in mit den Mitarbeitenden der Rechtsstelle und den Mitarbeitenden in dem eigenen Standort.

Die Zusammenarbeit mit anderen Ämtern, sowie dem Leistungsbereich - dem man zugehörig ist - und dem Bereich für Markt und Integration besteht weiterhin. Als persönliche*r Ansprechpartner*in mit besonderen Aufgaben besteht zudem die Möglichkeit, die Teamleitervertretung zu übernehmen. Die Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des JobCenters sind sehr vielseitig."

Sie sprechen die Möglichkeit der Teamleitervertretung an: Sehen Sie sich denn in der Zukunft auch in einer Führungsposition?

"In Zukunft möchte ich gerne die verantwortungsvolle Aufgabe in einer Führungsposition wahrnehmen. Durch die Qualifizierung stehen mir bereits alle Türen innerhalb des gehobenen Dienstes der Verwaltung offen und weiterhin bestehen nebenbei noch die Möglichkeiten sich hinsichtlich der Fach- und Führungsaufgaben fortzubilden. Die Qualifizierung eröffnet auch die Möglichkeit, sich für den höheren Dienst zu qualifizieren."

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit im JobCenter?

"Die abwechslungsreichen Aufgaben, sowie der Kontakt mit anderen Menschen; hiermit meine ich sowohl die Kolleginnen und Kollegen innerhalb und außerhalb des Fachbereiches, als auch die Bürgerinnen und Bürger.

Durch die Tätigkeit eignet man sich stetig neues Wissen an und kann sowohl die fachlichen als auch die persönlichen Kompetenzen weiterentwickeln."

Faktenbox

Qualifizierung „Verwaltungsfachwirt*in Soziales/Jobcenter“:

  • Bewerber*innen mit Abitur oder voller Fachhochschulreife, die bereits
    • ein Studium abgeschlossen haben oder
    • mindestens zwei Jahre Studienerfahrung haben oder
    • die eine kaufmännische Ausbildung beendet haben.
  • 20-monatige Qualifizierung am Studieninstitut in Essen
  • Soziales: 3-wöchige Hospitation/Training on the Job in den letzten 3 Monaten
    Jobcenter: mehrere Hospitationen/Training on the Job in den letzten 3 Monaten
  • Erwerb von Kenntnissen in (verwaltungs-)rechtlichen Fächern (u. a. Sozialrechts, Arbeitsrecht, Verwaltungsrecht, bürgerliches Recht) und kaufmännischen Fächern (u. a. (öffentliche) Betriebswirtschaftslehre, kommunale Buchführung, Verwaltungs- und Organisationsmanagement)
© 2024 Stadt Essen