Ausstellungen in der Alten Synagoge

Erinnerungsmacher - Das Übriggebliebene 1933-45

Sie haben noch Dokumente, Bücher, Fotos, Spielzeug oder andere Dinge aus der Zeit des Nationalsozialismus?

Für die im Herbst 2026 in der Alten Synagoge Essen geplante Ausstellung mit dem Titel "Erinnerungsmacher – Das Übriggebliebene 1933–45" sucht der Fotokünstler Moritz Wondrak, Absolvent der Folkwang Universität der Künste, nach Relikten aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Gesucht werden Gegenstände aus Privatbesitz, die die Zeit bis heute überdauert haben – Objekte, die in Haushalten oder Familien über Generationen hinweg aufbewahrt und weitergegeben wurden. Diese Dinge können zum Beispiel alltägliche Gebrauchsgegenstände, Dokumente oder Fotografien sein.

Der Künstler möchte die Objekte und – wenn möglich – auch ihre heutigen Besitzer*innen fotografisch porträtieren und die Geschichten hinter den Dingen dokumentieren. Ziel des Projekts ist es, die Spuren des Nationalsozialismus im Heute sichtbar zu machen und damit die Erinnerung an die Geschichte lebendig zu halten.

Ein begleitendes Rahmenprogramm mit Vorträgen, Gesprächen und Diskussionsveranstaltungen wird die Ausstellung ergänzen.

Einen aktuellen Einblick in das Projekt finden Sie unter www.moritzwondrak.de

email: hello@moritzwondrak.de
instagram: @moritzwondrak
telefon: 0171 / 7831165

Wenn Sie Interesse haben, Teil des Projekts zu werden, oder Fragen zur Teilnahme haben, schreiben Sie bitte eine E-Mail mit dem Betreff "Erinnerungsmacher" an:

E-Mail: info@alte-synagoge.essen.de

Essen in Bewegung. Dore Jacobs und die Kulturen der Körper

20.10.2025 bis 22.03.2026

Die Ausstellung "Essen in Bewegung. Dore Jacobs und die Kulturen der Körper" erzählt die Geschichte dieser jüdischen Bewegungspädagogin und der gelebten Utopie der Gruppe "Bund - Gemeinschaft für sozialistisches Leben".

Dore Jacobs’ Identität war stark geprägt von dieser Gemeinschaft, in der sich das Wesen der Körperbildung widerspiegelte - nicht in getrennten Einzelteilen, sondern wechselseitig, als ein Wir-Werkzeug - und so ein organisiertes Ganzes bildet. Diese Wir-Identität zeichnet Dore Jacobs’ Lebenswerk aus.

Ihre Bewegungslehre kann so als Bildung der Menschen über den Weg ihrer Körper gelesen werden, deren Bedeutung zeitlos ist.

In der Ausstellung werden bisher unveröffentlichte Stimmen von Zeitzeuginnen*Zeitzeugen zu hören sein und Filme von ihrem Leben und Wirken erzählen.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Gerburg Fuchs und gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, der Kulturstiftung Essen, der Stiftung Alte Synagoge sowie von der Beauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen für die Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur.

Vernissage und Vortrag: Library of Lost Books Pop-Up-Ausstellung in der Alten Synagoge Essen im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Rhein-Ruhr 2025

Eröffnung: Donnerstag, 26.06.2025, 15:00 Uhr

Die Library of Lost Books ist ein interaktives Bildungsangebot zur Erinnerung der Opfer des Nationalsozialismus. Es wurde von den Leo Baeck Instituten in Jerusalem und London ins Leben gerufen. Das Projekt erzählt die Geschichte einer renommierten deutsch-jüdischen Institution, der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums (1872-1942), welche dem Nationalsozialismus zum Opfer gefallen ist. Im Zentrum des Geschehens stehen zum einen die Mitarbeiter*innen und Studierenden der Hochschule, an der nicht nur liberale Rabbiner ausgebildet wurden: die Hochschule war auch eine führende Forschungseinrichtung im Bereich jüdischer Geschichte und Kultur. Die Hochschule war ein Ort regen Austausches und Heimat einer vielschichtigen Gemeinschaft. Viele berühmte Vertreter des deutschsprachigen Judentums sind mit der Institution verbunden, wie z.B. Leo Baeck und Regina Jonas, die erste Rabbinerin der Welt. Auch der Autor Franz Kafka konnte im Lesesaal angetroffen werden.

Zudem beherbergte die Hochschule eine Bibliothek mit ca. 60 000 Büchern. Diese wurde 1942 von den Nationalsozialisten geschlossen und geraubt.

In unserer Pop-Up Ausstellung in der Alten Synagoge Essen können Sie sich einen Überblick zur Geschichte der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums verschaffen und lernen, was es braucht selbst ein Buchdetektiv zu werden um im Hier und Heute etwas gegen ein Verbrechen des Nationalsozialismus zu tun!

Das Projekt verfolgt einen citizen science Ansatz und lädt dazu ein, sich als ‘Buchdetektiv’ an einem globalen Forschungsprojekt zu beteiligen. In letzterem wird das ambitionierte Ziel verfolgt, die heutigen Standorte und Wege der Bücher aus dem von den Nazis geraubten Bestand auf einer digitalen Weltkarte sichtbar zu machen. Da es keine Nachfolgeinstitution der Hochschule gibt, wurden Teile der Bibliothek, welche nach 1945 von den Alliierten u.a. im Ghetto Theresienstadt sichergestellt werden konnten, an jüdische Institutionen auf der ganzen Welt verteilt. Viele Bände gelten als verschollen. Das Projekt lädt Freiwillige dazu ein, sich aktiv an unserer globalen Suche in Bibliotheken, Archiven, Antiquariaten, etc. zu beteiligen.

Dr. Irene Aue-Ben-David, die Direktorin des Leo Baeck Instituts Jerusalem wird am 26.6.2025 um 15 Uhr einen Vortrag über das Projekt halten und Wege aufzeigen, wie Sie Teil einer globalen Gemeinschaft von Buchdetektiven werden können!

Die Library of Lost Books ist ein Projekt der folgenden Institutionen:
Leo Baeck Institut Jerusalem
Leo Baeck Institut London
Freunde und Förderer des Leo Baeck Instituts e.V. (FuF)

www.libraryoflostbooks.com

Die Pop-Up Ausstellung in der Alten Synagoge zu Essen wird von Kinga S. Bloch (Queen Mary University of London) kuratiert.

Die Library of Lost Books ist ein Projekt der Bildungsagenda NS-Unrecht gefördert durch die EVZ und das Bundesministerium der Finanzen von 2023-2025.

Die Ausstellung wurde produziert auf Initiative der Jüdischen Kulturtage Rhein-Ruhr 2025 und exklusiv für den Standort Alte Synagoge – Haus jüdischer Kultur Essen. Die Jüdischen Kulturtage Rhein-Ruhr sind ein Projekt des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein K.d.ö.R. und werden gefördert von der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR).

Sonderausstellung: Green Jews - Umweltschutz und Judentum

Eröffnung: 30.03.2025 um 16:00 Uhr

Erleben Sie eine Ausstellung für alle Sinne im gesamten Raum der Alten Synagoge!

Was sagen uns jüdische Quellen zum Verhältnis des Menschen zu seiner Welt? Erfahren Sie in informativen und interaktiven Präsentationen, welche Gedanken, Konzepte und Initiativen von der Antike bis ins 21. Jahrhundert dazu entwickelt wurden.

PROGRAMM DER ERÖFFNUNG

Einführung mit Jalda Rebling, Jüdische Kantorin und Leiterin der green shul (Ökosynagoge) Ohel Hachidusch

Konzert THE VEGETABLE ORCHESTRA, Wien

Workshop DAS REZYKLAT entwickelt exklusiv für die Alte Synagoge ein Produkt aus Recyclingmaterial das vor Ort hergestellt wird.

Wechselausstellung: "Freiheit in der Ferne - Die Koffer sind ausgepackt"

17.11.2024 bis 23.02.2025

Vor 30 Jahren kamen die ersten sogenannten jüdischen "Kontingent­flüchtlinge“" aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland. Während zur Zeit der UdSSR Religionsausübung in jeglicher Form unterdrückt wurde, erstarkten mit dem Zusammen­bruch des Systems antisemitische Vorurteile. In den Nachfolge­staaten der Sowjetunion fühlten sich viele Jüdinnen und Juden zunehmend bedroht und wurden insgesamt stark in allen Belangen der beruflichen und privaten Entwicklung reglementiert.

Die Ausstellung in der Alten Synagoge für das Projekt "Freiheit in der Ferne - Die Koffer sind ausgepackt" möchte die Geschichte jüdischer Kontingent­flüchtlinge würdigen und das Bewusstsein für ihre Erfahrungen schärfen.

Dauerausstellungen im Haus jüdischer Kultur

Die Dauerausstellung in der Alten Synagoge - Haus jüdischer Kultur besteht aus mehren Bereichen:

  • Quellen jüdischer Traditionen und Synagoge
  • Jüdische Feste
  • Jüdischer "Way of Life"
  • Geschichte des Hauses
  • Geschichte der jüdischen Gemeinde Essen

Quellen jüdischer Traditionen und Synagoge

Was speist jüdische Traditionen bis zum heutigen Tag? Verschiedene Bereiche gewähren hierzu Einblicke: Die lange jüdische Geschichte, der jüdische Kalender, die Torah, die Lebensereignisse sowie die Synagoge als Ort der Versammlung.

Jüdische Feste

Ursprünglich waren die sechs großen Buntglasfenster oberhalb der Empore zentralen jüdischen Festen gewidmet. Daher werden auf der Empore in sechs Vitrinen jüdische Feste vorgestellt.

Jüdischer "Way of Life"

Judentum ist entgegen einer weit verbreiteten Meinung weitaus mehr als Religion und allein mit dem Begriff der Religionsgemeinschaft nicht zu fassen. Judentum ist eine allumfassende Lebenskultur und entspricht so gar nicht den vielen Klischees. Dieser Ausstellungsbereich lädt dazu ein, ungewöhnliche Einblicke in jüdische Lebenswelten zu nehmen: Wie unterschiedlich werden Traditionen gelebt? Wie zeigt sich dieser „Way of Life“ in der Musik, in Filmen, im Tanz und in der Bekleidung und vielem mehr? Das sind nur einige Bereiche, um die es in diesem interaktiven Ausstellungsbereich geht.

Geschichte des Hauses

Die wechselvolle Geschichte des Synagogengebäudes wird in Fotoprojektionen und anhand von Exponaten erzählt. Ein computergestützter Vertiefungspunkt führt zu zahlreichen weiteren Dokumenten und Bildern.

Geschichte der jüdischen Gemeinde in Essen

Gestützt auf die Archivsammlung der Alten Synagoge kann man sich hier über die Geschichte der jüdischen Gemeinde Essen informieren. Anhand von persönlichen Gegenständen wie Poesiealben, Fotos, Gedichten, Zeichnungen, Fluchttagebüchern, Orden und vielem mehr erzählen wir Geschichten aus dem Leben ehemaliger Essener Jüdinnen und Juden. Eine Leseecke lädt zu ruhiger Lektüre ein, und ein computergestützter Vertiefungspunkt führt zu zahlreichen weiteren Dokumenten und Bildern.

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