Publikationen

Die Alte Synagoge bietet informative Veröffentlichungen zu verschiedenen Themengebieten in den Bereichen Architektur, Kultur, Baugeschichte, Geschichte und Politik an.
Im Folgenden finden Sie nähere Informationen zu den einzelnen Publikationen der Alten Synagoge.

Geschichte des Hauses / Dauerausstellung

Katalog zur Dauerausstellung
Stadt Essen - Alte Synagoge (Herausgeber), September 2016
Alte Synagoge Essen - Haus jüdischer Kultur. Die Daueraustellung

Beiträge von Thomas Kufen (Grußwort), Martina Strehlen/Peter Schwiderowksi (Erinnerungskultur Essen), Edna Brocke (Kritik an Erinnerungskultur Deutschlands), Dorothee Rauhut (Kontext Synagogenarchitektur), Lothar Jeromin (Philosophie Umbau 2008-2010), Uri R. Kaufmann (Exponate Dauerausstellung).

ISBN 978-3-8375-1450-6, © Klartext Verlag, Essen 2016, 210 Seiten, Preis: 19,95 Euro

Titelbild: Katalog der Dauerausstellung der Alten Synagoge Essen

Donnerstagshefte

Klaus Wisotzky: Die „Machtergreifung“ in Essen und die Auswirkungen auf die Essener Juden
Donnerstagsheft, Heft 17 / August 2023

Dr. Klaus Wisotzky, Stadtarchivar von Essen a.D., beschreibt den Kontext der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten in Essen, einer Stadt, die politisch stark vom katholischen „Zentrum“ und den Kommunisten geprägt war. Er zeigt die Hetze, die Gewalt und den Terror auf, die schon bald nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler in Essen herrschten.

Dennoch sah die Mehrheit der Essener Bevölkerung die Machtübertragung an Hitler zunächst nicht als großen Einschnitt oder als Gefahr an. Auch die meisten Essener Jüdinnen und Juden konnte sich nicht vorstellen, dass die Herrschaft der Nationalsozialisten länger dauern sollte, sie hofften auf eine baldige Normalisierung der Verhältnisse. Niemand von ihnen konnte sich 1933 schon vorstellen, dass dies erst der Beginn einer Leidensgeschichte war, an deren Ende die Ermordung von mehr als 2.500 Essener Jüdinnen und Juden stand.

Herausgeber: Alte Synagoge, 53 Seiten,
ISBN 978-3-8375-2621-9, 7,95 €

Martina Strehlen: Eva und Edith Samuel.
Pionierinnen des Kunsthandwerks in Israel.

Donnerstagsheft, Heft 16, Dezember 2022

Eva (1904-1989) und Edith (1907-1964) Samuel waren Töchter von Rabbiner Salomon Samuel. Beide studierten nach ihrem Schulabschluss an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Essen. Eva Samuel interessierte sich früh für Kunstkeramik und arbeitete unter anderem in der Werkstatt von Will Lammert auf der Margarethenhöhe. 1932 emigrierte sie nach Palästina, wo sie eine eigene Werkstatt eröffnete und als erste Jüdin im Land moderne künstlerische Keramik herstellte.
Edith Samuel unterrichtete nach ihrem Studium als Werklehrerin in Schulen und im jüdischen Kinderhort in Essen. Nachdem sie 1933 als Jüdin aus dem Schuldienst entlassen wurde, zog sie zu ihren Eltern nach Berlin. Dort wurde sie schnell bekannt als Puppenmacherin und Illustratorin. 1939 gelang es ihr nach Palästina zu entkommen. Ihre Puppen galten dort bald als „Ikonen des jungen Staates Israel“.
Beide Frauen waren begabte Zeichnerinnen und Malerinnen und skizzierten Szenen aus ihrer Umgebung. Im Archiv der Alten Synagoge werden zahlreiche Unterlagen aufbewahrt. Diese Publikation stellt ihre zeichnerischen Werke vor.

Herausgeber: Alte Synagoge Essen, 45 Seiten,
ISBN 978-3-8375-2566-3, 8,95 €

Uri R. Kaufmann: Der Mann hinter den Kulissen des Museum Folkwang...
Salomon und Anna Heinemann, Heft 15, November 2022

Salomon Heinemann (1865-1938) gehörte einer jüdischen Familie der Emanzipationszeit an. Nach seinem Rechtsstudium etablierte er sich als Rechtsanwalt und Notar in Essen, baute 1910 ein Stadthaus und gab Edmund Körner 1914 den Auftrag, seine Kanzlei an der Zweigertstraße zu errichten. Er war kunstaffin, sammelte Gemälde und gehörte zum engeren Kreis der Initiatoren des Ankaufs der Sammlung Karl-Ernst Osthaus aus Hagen.
Uri R. Kaufmann stellt die herausragende Person Salomon Heinemann mit seiner Biografie vor und verdeutlicht die Bedeutung des Rechtsanwalts für die Essener Kunstszene und das Museum Folkwang.

Herausgeber: Alte Synagoge Essen, 35 Seiten,
ISBN: 978-3-8375-2551-9, 7,50 €

Martina Strehlen: „nicht nur ein Mann der Wissenschaft … auch in den schönen Künsten zu Hause“: Der Essener Rabbiner Dr. Salomon Samuel (1867-1942), Heft 14, Oktober 2019

Salomon Samuel stammte aus Culm in Westpreußen (Chelmno, Polen). Nach Studium und Rabbinerausbildung in Berlin wurde er 1894 der erste Rabbiner der Essener jüdischen Gemeinde. Er blieb dort fast 40 Jahre. In seine Amtszeit fiel der Bau der Essener Synagoge, die nach ihrer Einweihung 1913 vielen als die schönste in Deutschland galt. Durch seine Zusammenarbeit mit dem christlichen Architekten Edmund Körner entstand ein Baukunstwerk, das sich sowohl an zeitgenössische Baustile anlehnte als auch in vielen Details jüdische Traditionen betonte. Ein Schwerpunkt seiner Gemeindearbeit war die Integration und Versorgung der zahlreichen Juden aus Osteuropa, die vor allem während und nach dem 1. Weltkrieg nach Essen gekommen waren. Rabbiner Samuel gehörte zu den Köpfen des liberalen Judentums in Deutschland und brachte dies auch in zahlreichen Publikationen zum Ausdruck. Deutsche Juden sollten "Bürger zweier Welten" sein, patriotisch national und zugleich "jüdische Eigenart" pflegend. Nachdem er 1932 in Ruhestand gegangen war, zog er mit seiner Familie nach Berlin, um sich dort seinen wissenschaftlichen Studien zu widmen. Doch wurde sein Lebensraum in der NS-Zeit immer mehr eingeschränkt. Seinen vier Kindern gelang es noch, nach Palästina zu fliehen. Er selbst hatte Ermahnungen, sein Vaterland zu verlassen, zu lange ignoriert, wie er selbst eingestand. Im August 1942 wurden er, seine Frau und seine noch lebende Schwester nach Theresienstadt deportiert. Dort starben alle drei im Oktober 1942.

Herausgeber: Alte Synagoge Essen, 39 Seiten, 5,95€

Dian Schefold: Ein jüdischer Gründervater der deutschen Demokratie: Hugo Preuß, Heft 13, Dezember 2018

Hugo Preuß (1860-1925) war Kind einer wohlhabenden Berliner jüdischen Familie. Er studierte Jura in Berlin sowie Heidelberg und befasste sich früh mit Fragen des öffentlichen Rechts. Der Bremer Staatsrechtler Dian Schefold analysiert die Entwicklung seiner rechtlichen Auffassungen, ordnet diese in die staatsrechtlichen Debatten des späten Kaiserreiches ein und geht auch auf die antisemitischen Anfeindungen ein, wie sie etwa vom "Kathedersozialisten" Gutsav von Schmoller gegen Preuß vorgebracht wurden. Als bekannter und fähiger Rechtsgelehrter wurde er von der sozialdemokratischen neuen Regierung Deutschlands im November 1918 gebeten, die Reichsverfassund zu entwerfen. Es war die erste demokratische Verfassung Deutschlands, die aber leider viele Feinde hatte. Deutsch-nationale völkische Kreise nutzen diese Tatsache, um die Weimarer Republik als "Judenrepublik" zu diffamieren. Schefold sieht in der Konzipierung dieser Verfassung einen wertvollen Beitrag des deutschen jüdischen Bürgertums zur deutschen Gesellschaft. Da die Weimarer Verfassung auch das Grundgesetz der Bundesrepublik stark beeinflusste, wirkt das Werk von Hugo Preuß bis heute fort, was wenig bekannt ist.

Herausgeber: Alte Synagoge Essen, 26 Seiten, 4,95€

Ludger Hülskemper-Niemann: Für Frieden und Gerechtigkeit. Frida und Fritz Levy und ihre Kinder – zwei Essener Biographien, Heft 12, Dezember 2018

Der Essener Historiker Ludger Hülskemper-Niemann hat eine Biographie des Ehepaares Frida und Fritz Levy verfasst, das das gesellschaftliche Leben in Essen zwischen 1900 und 1933 mitprägte.
Frida Levy zog vier Kinder groß und war eine engagierte Frauenrechtlerin, die öffentliche Vorträge zu gesellschaftlichen Problemen hielt. Sie führte einen Salon, zu dem Musiker, Maler und Dichter eingeladen wurden, unter anderem die Maler Josef Urbach und Karl Schmidt-Rottluff. Beide waren Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.
Fritz Levy studierte in Heidelberg und führte eine erfolgreiche Rechtsanwaltspraxis. Er verteidigte Arbeiter und war von 1903 bis 1933 Ratsherr.

Herausgeber: Alte Synagoge Essen, 64 Seiten, 7,95€

Angela Genger: Die Alte Synagoge Essen: Ein Blick zurück auf die Jahre 1980-1988, Heft 11, Oktober 2018

Angela Genger studierte Geschichte, Politik und Erziehungswissenschaften in Bonn und arbeitete anschließend am Deutschen Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster, wo sie sich der historisch-politischen Friedenserziehung und Bildungsarbeit widmete. 1980 wurde sie die erste Leiterin der neu gegründeten Gedenkstätte Alte Synagoge Essen. 1988 – 2010 leitete sie als Gründungsdirektorin die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.

Herausgeber: Alte Synagoge Essen, 13 Seiten, 4,95€

Steffen Bruendel: Zwischen Nonkonformismus und Überanpassung. Deutschjüdische Künstler und Literaten im Ersten Weltkrieg, Heft 10, Oktober 2016

Die Anerkennung der Juden als gleichberechtigte Staatsbürger wurde mit der Aufklärung im späten 18. Jahrhundert als politisches Ziel formuliert. Im Zuge der preußischen Reformen sowie der Befreiungskriege wurde die sogenannte Judenemanzipation teilweise erreicht, aber erst durch ihre Verankerung in der Deutschen Reichsverfassung von 1871 formal abgeschlossen. Gleichwohl gab es weiterhin viele Einschränkungen. So blieben Juden in Preußen beispielsweise die Offizierslaufbahn und die ordentliche Professur verwehrt. Ihre Tätigkeitsfelder waren die freien Berufe, die Wirtschaft, die Medien, die Literatur und die bildenden Künste.
Fortbestehende rechtliche Diskriminierungen im Deutschen Kaiserreich und ein mehr oder weniger offen zutage tretender Antisemitismus verstärkten einerseits den Wunsch vieler arrivierter Juden nach gesellschaftlicher Anerkennung und völliger rechtlicher Gleichstellung. Das führte zu unterschiedlichen Formen der Anpassung - bis hin zur christlichen Taufe. Andererseits aber pflegten jüdische Angehörige der künstlerischen Avantgarde einen dezidierten Nonkonformismus und lehnten die bestehende Gesellschaftsordnung ab.
Der Kriegsausbruch im August 1914 bedeutete auch für das deutsche Judentum eine Zäsur. Steffen Bruendel zeigt auf, wie arrivierte und avantgardistische Literaten und andere Künstler im Spannungsfeld von Nonkonformismus und Überanpassung reagierten, als sich Deutschland im Kiregszustand befand. Er schildert, wie sie den Krieg vier Jahre lang an Front und Heimatfront erlebten und ihn künstlerisch verarbeiteten. Zudem legt er dar, welche Auswirkungen das Kriegserlebnis auf ihr Selbstverständnis als Juden in Deutschland hatte, denn nicht erst 1918 wurde zur nächsten Zäsur des deutsch-jüdischen Zusammenlebens, sondern bereits das Kriegsjahr 1916.

Herausgeber: Alte Synagoge Essen, 32 Seiten, 5,95€

Natanja Hüttenmeister et al.: Meine Zeit zum Blumenpflücken ist vorüber. Der jüdische Friedhof im Essener Segeroth-Viertel, Heft 9, Essen 2016, ISBN 978-3-8375-1353-0

Der jüdische Friedhof im Segeroth, am damaligen Stadtrand als Nachfolger des Friedhofs an der Lazarettstraße angelegt, diente der vor allem durch den Zuzug aus Osteuropa stark angewachsenen jüdischen Gemeinde Essens seit 1885 als Begräbnisstätte.
Seine trotz Schändungen und Kriegszerstörungen noch an die 750 erhaltenen Grabsteine bieten ein facettenreiches Bild einer goßstädtischen Gemeinde mit all ihren sozial und religiös bedingten Unterschieden.
Dank der Förderung des Landschaftsverbands Rheinland konnte der Friedhof im Jahr 2015 durch das Steinheim-Institut dokumentiert werden.
Die Ergebnisse wurden 2016 in einer kleinen Wechselausstellung in der Alten Synagoge präsentiert, die diese Broschüre wiedergibt.

Herausgeber: Alte Synagoge Essen, 32 Seiten, 4,95€

Werner Arnold: Juden in der arabischen Welt – Blütezeit und Vertreibungen, Heft 8 Juli 2015

Juden waren lange vor der Arabischen Expansion im 7. Jahrhundert im Nahen Osten und in Nordafrika präsent. Sie entwickelten eigene Formen des Aramäischen und Arabischen. Heute gibt es nur noch sehr wenige Sprecher. Werner Arnold geht den Zusammenhängen von Dialekten und Religion im arabischen Raum nach. Historische Siedlungskarten jüdischer Gemeinden ausgewählter Länder veranschaulichen die jahrhundertlange Anwesenheit von Juden im arabischen Kulturbereich.

Herausgeber: Alte Synagoge Essen, 26 Seiten, 4,95€

Ein Spaziergang durch die Alte Synagoge
Architektur - Kultur - Religion, Essen 2010

Ein Spaziergang durch die Alte Synagoge gibt Ihnen hierzu viele Hintergrundinformationen. Anhand zahlreicher Bilder, auch zu früheren Ausstattungsdetails, und ausführlicher Erläuterungen wird die Beziehung zwischen der Architektur dieses Hauses und den jüdisch-religiösen Aspekten verdeutlicht. Sie erfahren nicht nur viel Wissenswertes über das, was eine Synagoge ist, sondern werden auch einen Einblick in das Selbstverständnis des damaligen Judentums in Deutschland und Essen gewinnen.

59 S., 31 Abb.Hg. Alte Synagoge 2. Auflage August 2010 Preis: 5,00 Euro

Gestern Synagoge - Haus jüdischer Kultur heute
Yesterday a Synagogue - House of jewish culture today, Essen 2011
Ein kurzer Überblickstext (deutsch/englisch) begleitet eine Auswahl von Fotografien, die wichtige Stationen der wechselvollen Geschichte des Gebäudes markieren.
Dieser Baukomplex - knapp vor 100 Jahren als "Neue Synagoge" der Jüdischen Kultusgemeinde Essen in Dienst genommen  diente bis August 2008 unter dem Namen "Alte Synagoge" als Gedenkstätte, historisch-politisches Dokumentationsforum und als Begegnungsstätte der Stadt Essen. und ist heute auch Haus jüdischer Kultur.
Die Fotografien verdeutlichen  den unterschiedlichen Zeiten entsprechend  die architektonischen Aus- und Umgestaltungen und beleuchten somit sowohl ein Stück deutsche als auch ein Stück jüdische Geschichte in Essen.

78 S., 54 Abb.Hg. Alte Synagoge Essen 2011 Preis: 7,00 Euro

Umschlag der Broschüre Gestern Synagoge - Haus jüdischer Kultur heute

Micha Gross / Ines Sonder (Herausgeber): Josef Rings und Erich Mendelsohn:
Neues Bauen in Deutschland und Palästina-Erez Israel
, Tel Aviv / Berlin 2018, deutsch/englisch/neuhebräisch

Beiträge von Micha Gross (Rheinland), Ines Sonder (Neues Bauen Palästina-Erez Israel), Ulrich Knufinke (Erich Mendelsohn Rheinland), Ita Heinze-Greenberg (Palästina-Israel), Uri R. Kaufmann (Juden Weimarer Zeit Rheinland)

193 + 47 Seiten, ISBN 978-965-7668-07-8, Preis: 17,00 Euro

Radkarte: Auf jüdischen Spuren. Fahrradtouren im Raum Essen und Mülheim, Essen 2015

Trotz großer Zerstörungen durch die Bombardierungen während des Zweiten Weltkriegs haben sich doch Zeugen jüdischen Lebens erhalten. Es werden Exkursionen zu den Bereichen Innenstadt, Südviertel/Rüttenscheid, Borbeck, Steele, Werden, Kettwig und Mülheim vorgeschlagen. Familien- und Firmengeschichten werden präsentiert. Auf dem heutigen Gebiet der Großstadt Essen gab es vier jüdische Gemeinden und acht jüdische Friedhöfe.

ISBN 978-3-924384-42.5, Preis: 6.50 Euro

Titelbild Auf jüdischen Spuren

Sämtliche hier aufgeführte Publikationen können bestellt werden über:
Alte Synagoge Essen
Edmund-Körner-Platz 1
45127 Essen
Tel.: 0201 88-45218 oder 0201 88-45268
E-Mail: alte-synagoge@essen.de

© 2024 Stadt Essen