Die langjährige Städtefreundschaft zwischen der Hauptstadt der Mongolei Ulaanbaatar und der Stadt Essen wird erneut vertieft. Ein neues Programm sieht den Austausch von Nachwuchskräften der Notfallsanitäterausbildung vor.
Im Rahmen eines zehntägigen Auslandsaufenthalts werden die Angehörigen eines Feuerwehrausbildungsjahrganges die einmalige Gelegenheit erhalten, ihr erlerntes Fachwissen in einem Sanitätsdienst eines anderen Landes anzuwenden.
Im März 2020 werden zunächst Auszubildende der Feuerwehr Essen nach Ulaanbaatar reisen, für 2021 ist ein Gegenbesuch aus der Mongolei bei der Feuerwehr Essen geplant.
Die Teilnehmenden können so ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in anderer Umgebung praxisnah erweitern und gleichzeitig entwicklungspolitische Verantwortung wahrnehmen. Hierdurch wird ein positiver Beitrag zur eigenen interkulturellen Entwicklung und zur ehrlichen Auseinandersetzung mit Privilegien, Vorurteilen, aber auch Chancen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geleistet. Gleichzeitig erhalten die Auszubildenden neben dem beruflichen Kontext auch Einblicke in die jeweils andere Kultur.
Zur Finanzierung dieses Projektes hat sich das Büro für Europaangelegenheiten, Internationales und nachhaltige Entwicklung der Stadt Essen gemeinsam mit der Feuerwehr Essen erfolgreich um Mittel des Förderprogramms "Kommunale Entwicklungszusammenarbeit NRW" beworben. Für zwei Jahre wurde insgesamt ein Betrag von rund 56.500 Euro bewilligt, der zum Großteil für die anfallenden Reisekosten benötigt wird.
Im Rahmen dieses Austausches soll auch eine Fotoausstellung entstehen, die im Anschluss auch den Essener Bürgerinnen und Bürger Einblicke in das Programm geben sollen.
Mehr zur Städtefreundschaft mit Ulaanbaatar
Die Stadt Essen und die Hauptstadt der Mongolei Ulaanbaatar sind seit 2012 durch eine Städtefreundschaft verbunden, die insbesondere durch städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Leben gefüllt wird.
Bereits seit 2010 reisen Mitarbeitende der Feuerwehr und des Gesundheitsamtes der Stadt Essen als Teil des Projektes "MeshHp" (Mongolian Emergency Service Hygiene Project) zur Verbesserung von Krankenhaushygiene und Rettungsmedizin in die Mongolei. Hintergrund sind die teils prekären Hygienestandards und Organisations- sowie Ausbildungsbedingungen, die auch den dortigen Rettungsdienst ("Emergency Service Ulaanbaatar") betreffen.
Durch das Projekt wurden Hygieneausbildungen, medizinische Schulungen für Krankenwagenfahrer, Ärzte und Sanitäter durchgeführt. Außerdem wurden Hygienepläne nach westlichem Standard entwickelt und eine regelmäßige Desinfektion der Rettungsfahrzeuge eingeführt.
Mehr zur Entwicklungszusammenarbeit
Die UN-Generalversammlung hat im Jahr 2015 die "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" zur Armutsbekämpfung bzw. nachhaltigen Entwicklung beschlossen. Kernstück bilden dabei die "Sustainable Development Goals" (SDGs). Diese 17 Nachhaltigkeitsziele schaffen erstmals einen globalen Bezugsrahmen für die ökonomische, ökologische sowie sozialer Dimension nachhaltiger Entwicklung. Die Ziele greifen mit Themen wie "reduzierte Ungleichheiten", "hochwertige Bildung" oder "gute Gesundheitsversorgung" Aspekte auf, die für die menschliche Entwicklung essentiell sind. Dem Umstand, dass auch die "alten Industrieländer" einen wesentlichen Beitrag leisten können, wird durch ein eigenes Entwicklungsziel "Partnerschaften, um die Ziele zu erreichen" (SDG 17) Rechnung getragen.
Die Stadt Essen hat am 27.02.2019 per Ratsbeschluss ihre Bereitschaft erklärt, im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur Erreichung der Agenda 2030 und den Nachhaltigkeitszielen beizutragen. Denn insbesondere Städte verfügen durch ihre langjährige Erfahrung in der Grund- und Daseinsversorgung über wichtiges Know-how im Aufbau effektiver, bürgernaher Strukturen und können wichtige Beiträge zur Entwicklung leisten.
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen unterstützt durch das Förderprogramm "Kommunale Entwicklungszusammenarbeit NRW" Städte dabei, globale Verantwortung wahrzunehmen und einen Beitrag zu einer global nachhaltigen Entwicklung zu leisten.
Stadt Essen
Presse- und Kommunikationsamt
Rathaus, Porscheplatz
45121 Essen
Telefon: +49 201 88-0 (ServiceCenter Essen)
E-Mail: presse@essen.de
URL: www.essen.de/presse