Das Wichtigste auf einen Blick:
Die Stadt Essen setzt ihre Planungen für die Ensembleentwicklung der Zeche Carl in Altenessen fort. In der Sitzung des Rates der Stadt Essen im Juni 2021 wurde der Auftrag erteilt, das Gelände der ehemaligen Zeche Carl einer städtebaulichen Prüfung zu unterziehen. Ziel ist es, das Gelände künftig für Zwecke der Bildung zu Nutzen und die Junior Universität gGmbH sowie eine Stadtteilbibliothek zu errichten. Dafür hat der Rat der Stadt Essen heute (09.04.) die zur Finanzierung erforderliche überplanmäßige Mittelbereitstellung für die nun anstehenden Planungs- und Vergabemaßnahmen in Höhe von 385.000 Euro beschlossen.
Ergebnisse der Machbarkeitsstudie und Baugrunduntersuchung
NRW.URBAN wurde im März 2022 mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie für die Entwicklung des Ensembles beauftragt. Die Ergebnisse der Studie wurden dem Rat der Stadt Essen im Mai 2023 zur Kenntnis vorgelegt. Im Anschluss daran beauftragte die Stadt NRW.URBAN mit einer detaillierten Baugrunduntersuchung und Gefährdungsabschätzung. Das Bodengutachten, das seit November 2024 vorliegt, hat ergeben, dass die untersuchten Flächen keine Verunreinigungen aufweisen, die eine Bebauung verhindern würden. Lediglich für die Bodenaufbereitung am Malakowturm sind Aushubarbeiten erforderlich, die mit Kosten von rund 320.000 Euro kalkuliert werden. Für die Bodenaufbereitung zum geplanten Anbau an die Grubenschreinerei werden rund 40.000 Euro kalkuliert.
Planung und Priorisierung der Baumaßnahmen
Auf Grundlage der Machbarkeitsstudie wurden mehrere Szenarien zur Entwicklung der Zeche Carl geprüft. Dabei wurden der Neubau der Junior Universität hinter dem Malakowturm, die Sanierung des Malakowturms, die Sanierung und der Anbau an der Grubenschreinerei, die Sanierung des Maschinenhauses sowie die Neugestaltung der Freiflächen berücksichtigt. Die Stadtverwaltung empfiehlt, den Neubau der Junior Uni Essen als Anbau auf der Ostseite des Malakowturms zu priorisieren. Die übrigen Baumaßnahmen und die Gestaltung der Freiflächen sollen ebenfalls im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens umgesetzt werden, um eine einheitliche, zum denkmalgeschützten Ensemble Zeche Carl angemessene Architektur zu erreichen.
Die erste Grobkostenkalkulation für den Anbau des Malakowturms beläuft sich auf rund 18,3 Millionen Euro, die Sanierung des Malakowturms kostet zusätzlich rund 4 Millionen Euro.
Vergabeverfahren und Projektmanagement
Angesichts der nach wie vor begrenzten Kapazitäten in der städtischen Immobilienwirtschaft wird NRW.URBAN mit dem Vergabe- und Projektmanagement zur Entwicklung des Ensembles Zeche Carl beauftragt. Im Januar 2025 legte NRW.URBAN ein Angebot vor, das zwei Auftragsstufen umfasst:
Nach Abwägung der Vor- und Nachteile wurde verwaltungsintern die Entscheidung getroffen, die erforderlichen Architekten- und Ingenieurleistungen in Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb nach der Vergabeordnung auszuschreiben. Die Stadt Essen wird NRW.URBAN die konkreten Projektziele einschließlich der Bedarfsplanung und der finanziellen Rahmenbedingungen des Projekts verbindlich vorgeben.
Die Gesamtleistung (Auftragsstufe 1 und 2) wird zu einem Honorar in Höhe von 1.008.534,16 Euro angeboten. Das Vergabemanagement umfasst die Durchführung eines Vergabeverfahrens, bei dem ein Gremium die Angebote bewertet. Die Besetzung des Gremiums ist der Stadt Essen vorbehalten. Nach dem Abschluss des europaweiten Teilnahmewettbewerbs sollen vier Bewerber*innen mit der höchsten Bewertung zur Angebotsabgabe aufgefordert werden.
Finanzierung und weiterer Zeitplan
Für die Ensembleentwicklung sind bisher 175.000 Euro an Mitteln verwendet worden, die für die Machbarkeitsstudie und das Bodengutachten benutzt wurden. Für die nun anstehenden Planungs- und Vergabemaßnahmen werden weitere 385.000 Euro benötigt. Die aktuellen Planungskosten belaufen sich somit auf insgesamt 560.000 Euro.
Der zeitliche Ablauf des Vergabeverfahrens ist wie folgt geplant:
Nach Abschluss des Wettbewerbs werden die Ergebnisse den politischen Gremien zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt, wobei auch Vorschläge zur Umsetzung in Bauabschnitten und eine mögliche Folgebeauftragung von NRW.URBAN enthalten sein werden.
Weitere Informationen finden Interessierte in der Vorlage 0394/2025/7.
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