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Umwelt
08.10.2020
7 Min

Essen bleib(t) sauber!

Auf dem Weg zu mehr Sauberkeit


Eine Online-Umfrage der Stadtverwaltung unter mehr als 4.700 Bürger*innen ergab 2019, dass sie Verbesserungsbedarf beim Thema Sauberkeit in Essen sehen: Über 60 Prozent der Befragten bewerteten diese als mangelhaft. Damit sich dies ändert und die Bürger*innen ein Bewusstsein für Müll entwickeln, sensibilisiert die Stadtverwaltung seit 2017 unter dem Motto "Essen bleib(t) sauber!" für das Thema. Ob in der Innenstadt oder den Stadtteilen, auf öffentlichen Wegen und Straßen oder in Wäldern und Parks: Müll im Stadtbild mag niemand – und doch geht er alle an.

Drei Säulen für die Sauberkeit in Essen

Vor dem Hintergrund, dass Sauberkeit für die Attraktivität einer Stadt von zentraler Bedeutung ist, hat Oberbürgermeister Thomas Kufen den Aktionsplan Sauberkeit (pdf, 33 kB) ReadSpeaker initiiert. Als Qualitätsoffensive zielt dieser darauf ab, die Organisation der Müllbeseitigung zu optimieren, die Melder-Kette durch die verstärkte Beteiligung der Bürger*innen zu erweitern und Müllsünder härter zu sanktionieren. Dementsprechend setzt sich der Aktionsplan Sauberkeit aus drei Säulen zusammen: Neben den Themen-Komplexen "Wahrnehmen, Erkennen und Aufklären" sowie "Abholung und Pflege" bildet das "Erfassen, Kontrollieren und Bestrafen" die dritte Säule.

Gemeinsam gegen die Vermüllung

Wie trenne ich Müll richtig? Was mache ich mit meinem Sperrmüll? Wo kann ich eine wilde Müllkippe melden? Um Essener*innen rund um Thema Müllentsorgung und Sauberkeit zu informieren, hat die Stadt Essen auf www.essen.de/essenbleibtsauber umfangreiche Informationen und weiterführende Links zusammengestellt.

Zudem sollen aufklärende Marketing-Maßnahmen auf die unterschiedlichen Facetten, Verpflichtungen, Zuständigkeiten und Möglichkeiten des Engagements aufmerksam machen. So wurden beispielsweise "MitMach-AGen" mit dem Schwerpunkt Umweltengagement und Müllvermeidung an einigen Essener Schulen durchgeführt, um bereits in frühen Jahren den Grundstein für die Haltung und das Bewusstsein von Kindern für Abfallvermeidung und Sauberkeit zu legen. Denn nur wer Zusammenhänge versteht, kann sein (Konsum-)Verhalten ändern.

"Sauberkeit in der Schule" - ein Erklär-Video der Frida-Levy-Gesamtschule

Zur ersten Säule des Aktionsplans gehört auch, dass städtische Außendienst-Mitarbeiter*innen Auffälligkeiten oder unsaubere Straßenabschnitte melden. Bürger*innen sind ebenfalls eingeladen, selbst dazu beizutragen, dass Essen sauber bleibt. Deshalb sind Beschwerden, Hinweise und Anregungen ausdrücklich erwünscht. Dafür kann beispielsweise die Mängelmelder-App genutzt werden, die seit Ende 2018 im App-Store und im Google Play-Store zum Download zur Verfügung steht. Essener*innen können damit unter anderem illegal abgelagerten Müll, beispielsweise an Containerstandorten oder auf Gehwegen, schnell und unkompliziert melden, was seither stark genutzt wird. Seit der Einführung der App wurde diese um immer mehr Kategorien erweitert.

So funktioniert der Mängelmelder

Stetiger Einsatz

Der Müll, der anfällt, muss auch entsorgt werden. Daher ist es wichtig, dass insbesondere in stark frequentierten Bereichen wie der Essener Innenstadt oder in Parks ausreichend viele und große Müllbehälter zur Verfügung stehen, die entsprechend geleert werden. Dies wird stetig kontrolliert und bedarfsorientiert optimiert. So wird der Stadtgarten beispielsweise an fünf Tagen pro Woche gereinigt, an Feiertagen zusätzlich. Neben der Leerung von drei 1000-Liter- und sechs 250-Liter-Container zweimal wöchentlich wird auch "Flugmüll" eingesammelt (Stand Juli 2020).

Eine besondere Form der Müllentsorgung ist bei Kaugummis nötig. Sorglos ausgespuckt erweisen sich diese als klebrige und hartnäckige Verunreinigungen im öffentlichen Raum. Deshalb rückt seit Anfang 2019 eine spezielle Reinigungsmaschine den festgetretenen Kaugummis zu Leibe – mit besonderem Fokus auf das Umfeld des Hauptbahnhofs, das Tor zur Stadt.

Wilde Müllkippen im Blick

Um wilde Müllkippen zu bekämpfen, überwacht die Stadt Essen zudem Containerstandorte und Hot-Spots, an denen Bürger*innen besonders häufig illegal Müll abladen. Dieser wird auch durchsucht, um Hinweise auf mögliche Verursacher*innen zu finden. Die mobile Einsatzgruppe trägt so seit 2018 zur Sauberkeit im Stadtgebiet bei. Seither wurden Verstöße festgestellt. Darüber hinaus sind Parkhüter unterwegs, um die Grünanlagen zu kontrollieren, und "Quartiershausmeister" sind ehrenamtlich zentrale Ansprechpartner in ihrem Stadtteil, die aufklären, Missstände ansprechen und ebenfalls Mängel melden.

Bußgelder für Müllsünder*innen

Verstöße werden mit Bußgeldern geahndet, die in angemessenem Verhältnis zur Tat stehen und gleichfalls eine abschreckende Wirkung haben. Nach der deutlichen Anhebung der Geldbußen im Jahr 2017 ist am 1. August 2019 ein neuer Bußgeldkatalog der Stadt Essen in Kraft getreten. Er umfasst die Ahndung von Ordnungswidrigkeiten im Bereich des Umweltschutzes und damit auch die unerlaubte Abfallbeseitigung im öffentlichen Raum. So werden die achtlose Entsorgung eines Pappbechers oder einer Bananenschale sowie das Wegschnippen einer Zigarettenkippe beispielsweise mit 100 Euro geahndet, anstatt der zuvor geltenden 25 bis 80 Euro. Und das Abladen eines Kühlschranks oder einer Waschmaschine kostet seither 500 Euro statt zuvor 300 Euro.

Sauber kombiniert!

Wie Müll richtig entsorgt wird, illustriert die Kampagne "Sauber kombiniert!" der Stadt Essen. Durch die Abbildung von unzertrennlichen Pärchen wird getreu des Kampagnenmottos ganz ohne Worte klar, wie man "Sauber kombiniert!": Ein kühles Stauder gehört zum Grillen ebenso wie Essen zum hier beheimateten Fußballverein Rot-Weiss Essen. Dass "Zusammen" einfach besser ist, gilt auch für Kombinationen wie Grillmüll und die graue Tonne, in die er gehört, oder die Plastiktüte, die in der gelben Tonne entsorgt wird. Zusammen können Bürger*innen ihre Stadt sauber halten und unschönem Müll, etwa am Straßenrand oder im Park, entgegenwirken.

SauberZauber

Teil des städtischen Aktionsplans "Essen bleib(t) sauber!" ist auch der sogenannte "SauberZauber", der 2020 sein 15. Jubiläum feierte. Mit Zange und Müllsack ziehen dabei Tausende Essener*innen im Rahmen der stadtweiten Aufräumaktion an einem festen Termin los und reinigen ihre Stadt: Jeder kann sich beteiligen und allein oder als Team zum Beispiel eine Wiese, einen Parkplatz oder einen Bolzplatz sauber machen. 2020 beteiligten sich fast 22.000 Essener*innen, die sich in mehr als 500 Gruppen organisierten. Ob während des SauberZauber-Aktionstags oder in der täglichen Routine – mit wenig Aufwand können alle Essener*innen dazu beitragen, dass ihre (Wahl-)Heimat sauber und damit auch attraktiv bleibt.


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