Wenn Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft, Hilfsorganisationen, Kommune und Medien zusammenwirken, dann kann etwas Aufregendes entstehen. So geschehen mit dem Sommercamp "Kinder blicken nach vorn." vom 25. bis 30. Juli 2022 in der Jugendherberge Essen-Werden.
Zum Jahrestag des verheerenden Hochwassers im Sommer 2021, das die Stadt Essen und noch viel mehr das Ahrtal und auch die Eifel stark getroffen hat, fand erstmalig eine Ferienfreizeit für Kinder statt, die alle vom Hochwasser betroffen waren.
Reiten oder Bogenschießen, zum ersten Mal Stand up-Paddeln oder die Burg Altendorf erstürmen, Break Dance und Parkour ausprobieren oder Theater spielen. Stadtplanung unter Aspekten der Barrierefreiheit und der Klimaresilienz selbst entdecken, die Feuerwehr kennenlernen und den 1. Hilfe-Stationen-Lauf bewältigen. Fossilien untersuchen und Ziegen füttern. Das Programm für die 8 bis 12-Jährigen war breit gefächert. Am Ende standen leuchtende Kinderaugen, neue Freundschaften und viele neue Erfahrungen.
41 Kinder und 13 Begleitpersonen aus fünf Städten und sieben Nationen haben fünf Tage lang zusammen gebastelt, Fußball gespielt, Essener Stadtteile durchschlendert, neues ausprobiert und sich angefreundet. Genau das war das Ziel: Das Sommercamp "Kinder blicken nach vorn." ist entwickelt und durchgeführt worden, damit sich Kinder aus den betroffenen Flutgebieten kennenlernen und möglichst unterstützende Freundschaften schließen. So sollten Selbstwirksamkeit erfahren, sich Selbst und ihre Stärken in unterschiedlichen Situationen einschätzen lernen und Selbstvertrauen tanken, um für diese und weitere Krisen gestärkt zu sein.
Sie sollten im Camp den Kopf frei bekommen, und eigene Ideen für ihre Zukunft entwickeln. Dafür konnten sie unter anderem spielerisch unterschiedliche Berufe kennen lernen.
Möglich wurde das Sommercamp vor allem durch das Engagement der RST Beratung aus Essen, durch ein erfahrenes Team der psychosozialen Notfallversorgung der Malteser, sowie den Caritasverband für die Stadt Essen mit seinen pädagogischen Hilfskräften. Die Stabsstelle Bürgerbeteiligung und Ehrenamt der Stadt Essen hat gemeinsam mit der freien Hörfunkjournalistin Insa Backe das Konzept entwickelt und war verantwortlich für die Umsetzung. Die Ehrenamt Agentur Essen e.V. trat als Veranstalter für das Camp ein. Über 20 Partnerinnen und Partner aus der Zivilgesellschaft haben gemeinsam mit Ideen und Aktionen zum Gelingen beigetragen.