FAQs zum Bürgerforum "Essen ist gefragt! Wie gelingt uns die Mobilitätswende?"

Hier finden Sie die Antworten auf die häufig gestellten Fragen zum Bürgerforum.

Grundsätzlich ist das Thema der Mobilitätswende nicht neu. Warum braucht die Stadt Essen jetzt die Mobilitätswende?

Die Mobilitätswende in Essen wird immer dringlicher. Unsere Stadt wächst und die Verkehrsströme in Essen nehmen entsprechend zu. Hinzu kommen auch der Pendlerverkehr aus den benachbarten Großstädten und die rapide steigende Zahl innerstädtischer Lieferverkehre. Zudem nimmt der motorisierte Individualverkehr viel Raum in Anspruch und führt zu mehr Belastungen durch Abgase, Stau und Lärm.

Welches Ziel verfolgt die Stadt Essen für die Mobilität?

Als Grüne Hauptstadt Europas 2017 formulierte die Stadt Essen das Ziel, die Verteilung der Wege und der Verkehrsträger, den sogenannten Modal Split, bis 2035 auf jeweils 25 Prozent für den Motorisierten Individualverkehr (MIV), den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) sowie den, Fuß- und Radverkehr zu ändern und so eine Neuausrichtung der Mobilität einzuleiten. Nach der letzten Haushaltsbefragung von 2019 liegen die Anteile des Modal Split bei 55 Prozent MIV, 19 Prozent ÖPNV, 7 Prozent Fahrrad und 19 Prozent zu Fuß. Daraus ergibt sich, dass der Anteil des MIV mehr als halbiert werden muss.

Was bedeutet Modal Split?

Der Modal Split beschreibt, wie hoch der jeweilige Anteil unterschiedlicher Verkehrsmittel am Gesamtverkehr ist. Er dienst dazu, die Zusammensetzung des Verkehrs zu beschreiben und Veränderungen über die Zeit zu erkennen. Es wird zwischen dem Motorisierten Individualverkehr (MIV), Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), Fahrrad- sowie Fußverkehr unterschieden. Der Modal Split wird teilweise durch Befragungen und teilweise durch Verkehrszählungen ermittelt.

Was bringt die Mobilitätswende den Essener*innen?

Zentrales Ziel ist es, die Mobilität für alle Menschen und Güter auf allen Verkehrswegen und mit allen Verkehrsmitteln bestmöglich und unter Berücksichtigung des Schutzes von Gesundheit, Umwelt und Klima zu gewährleisten. Die Verkehrswende soll sicher und sozial verträglich für alle Bevölkerungsschichten (Bezahlbarkeit und soziale Teilhabe) gestaltet werden. Eine Mobilitätswende in Essen bringt den Essener*innen kurze Wege ins Grüne, bessere Luft, weniger Lärm, eine bessere Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, sichere Fußwege insbesondere für ältere Menschen und Kinder, eine durchgängige Fahrradinfrastruktur und gute ÖPNV-Anbindungen. Dies verringert nicht nur die Umweltauswirkungen, sondern fördert ebenfalls die Gesundheit.

Leistet die Mobilitätswende auch einen Beitrag für den Klimaschutz?

Die Mobilitätswende in der Stadt Essen bringt auch positive Effekte für den Klimaschutz mit sich. Klimafreundliche Mobilität sorgt unter anderem für eine Verringerung des CO₂-Ausstoßes und trägt zur Reduzierung der Lärm- und Luftbelastung im urbanen städtischen Raum bei.

Was hat die Stadt Essen bisher konkret an Projekten für die Mobilitätswende angestoßen

Zur Erreichung des 4 x 25 Prozent Ziels bis 2035 wurden bereits viele Entwicklungen und Projekte in Essen angestoßen, die die bestehenden umweltfreundlichen Mobilitätsangebote erweitern, verknüpfen und attraktiver gestalten. Als Modellstadt für Saubere Luft im gleichnamigen Förderprogramm des Bundes wurde der Umweltverbund gestärkt und für bessere Luft gesorgt. Neben der Eröffnung der Fahrradachsen A (Frohnhausen), B (Rüttenscheid) und C (Steele bis Katernberg) und der Umweltspur an der Schützenbahn hat die Stadt Essen weitere Maßnahmen zur Stärkung nachhaltiger Mobilität umgesetzt.
Auf www.essen.de finden Sie weitere Projekte sowie Ansprechpartner*innen.

Warum lädt die Stadt Essen zu einer Diskussion mit den Bürger*innen über die Mobilitätswende ein?

Der Rat der Stadt Essen hat die Verwaltung im Juni 2020 beauftragt, einen Mobilitätsplan 2035 zu erstellen. Dieser Plan soll die planerische Grundlage zur Gestaltung einer nachhaltigen, emissionsärmeren Mobilität mit weniger Flächenverbrauch sein. Der Mobilitätsplan soll -begleitet von einem breiten Beteiligungsprozess- Konsens für die Neuausrichtung der Mobilität in Essen erreichen. Das Bürgerforum stellt dabei den zentralen Prozessstart dar.

Wieso werden Bürger*innen beim Thema Mobilität eingebunden?

Mit dem Bürgerforum "Essen ist gefragt! Wie gelingt uns die Mobilitätswende?" will die Verwaltung den Dialog mit den Essener*innen verstärken. Die Wahl des Verkehrsmittels ist individuell und stark an die Bedürfnisse des Einzelnen gekoppelt. Die Bürger*innen sind Expert*innen für ihre persönlichen Wege. Darum ist es wichtig, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Ideen zu erfahren, um sie bei der Entwicklung des Mobilitätsplans einfließen zu lassen.

Was genau beraten und entscheiden die Mitwirkenden des Bürgerforums?

Die Teilnehmer*innen sollen als Fachleute für die eigenen Wege durch Essen beschreiben, wie ihre Wünsche und Bedarfe in Sachen Mobilität in Essen am besten erfüllt werden können. Die Ergebnisse des Bürgerforums werden bei der Weiterentwicklung des Mobilitätsplans einbezogen. Dessen Ziel ist ein nachhaltiges Mobilitätskonzept, das alle Verkehrsarten im Blick hat, sozial gerecht und umweltverträglicher ist.

Nach welchen Kriterien wurden die Teilnehmer*innen ausgesucht und woher stammen die Daten?

Die Auswahl der Teilnehmer*innen erfolgt per Zufallsauswahl. Hierbei wird mittels einer statistischen Methode versucht, ein bestmögliches Abbild der Essener Bevölkerung nach Alter, Geschlecht, Stadtbezirk und Staatsangehörigkeit zu erhalten. Die Teilnehmer*innen werden per Losverfahren ausgewählt. Für die Zufallsziehung wird das Melderegister der Stadt Essen genutzt. Alle Bürger*innen der Stadt Essen haben insofern identische Chancen gezogen zu werden.

Kann man sich als Teilnehmer*in für das Bürgerforum anmelden, wenn man nicht angeschrieben wird?

Das ist leider nicht möglich. Es wird auf eine reine Zufallsauswahl gesetzt. Damit alle interessierten Bürger*innen das Thema begleiten können, werden Inhalte und Ergebnisse des Bürgerforums über essen.de, die sozialen Medien und Pressemitteilungen veröffentlicht.

Warum lohnt es sich an einem Bürgerforum teilzunehmen?

Die Teilnahme an einem Bürgerforum bedeutet, sich in Themen einzuarbeiten, sich Wissen anzueignen und andere Sichtweisen zu erfahren. Es bedeutet zudem, über die Zukunft der Stadt mitzuentscheiden, gehört zu werden und die eigene Meinung nicht hinter verschlossenen Türen zu diskutieren. Ein Bürgerforum ist auch eine besondere Gelegenheit, um gemeinsam mit dem Oberbürgermeister über die Stadtentwicklung Essens zu sprechen.

Müssen Bürger*innen am Bürgerforum teilnehmen, wenn sie angeschrieben werden?

Die Teilnahme am Bürgerforum ist freiwillig.

In welchem Zusammenhang stehen die Streifzüge und das Bürgerforum Mobilität?

Auf dem Bürgerforum werden verschiedene Themen, z. B. Parken und Wege zur Arbeit oder Ausbildung diskutiert. Im Rahmen der Streifzüge werden als Vorbereitung auf das Bürgerforum schon Impulse zu den Themen gegeben. Zudem sollen Herausforderungen der Mobilitätswende direkt vor Ort im Stadtgebiet erlebt werden. Die Erfahrungen der Bürger*innen werden ins Bürgerforum eingespielt. Eine Teilnahme an den Streifzügen ist keine Voraussetzung für die Teilnahme am Bürgerforum Mobilität.

Ich möchte gerne an der Mobilitätswende für Essen mitarbeiten. Ich habe keine Einladung zum Bürgerforum erhalten. Wie kann ich mich trotzdem einbringen und Essen mitgestalten?

Die Stadt Essen hat sich zum Ziel gesetzt, die Bürgerbeteiligung zu stärken. Unter dem Motto "Essen ist gefragt!" bündelt die Stadt alle Bürgerbeteiligungsformate. Unter www.essen.de/istgefragt finden Sie aktuelle Projekte sowie Ansprechpartner*innen. Das Bürgerforum ist der Start in einen umfangreichen Beteiligungsprozess zur Erstellung des Mobilitätsplans. Über die weiteren Möglichkeiten zur Beteiligung werden Sie auf der Webseite informiert.

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