Innerörtliche Baupotenziale Essens erkennen und entwickeln

In vielen Essener Stadtteilen gibt es innerörtliche Potenziale für zusätzlichen Wohnraum: Ob Baulücken, Flächen, die bisher noch nicht für Wohnbebauung genutzt werden, oder zusätzliche Geschosse durch Aufstockung - diese sogenannte Innenentwicklung hat für die Essener Stadtentwicklung Priorität vor der Erschließung von Freiflächen in Außenbereichen. Schließlich haben diese Flächen viele Vorteile: Sie sind zumeist in gewachsenen Wohngebieten eingebettet und infrastrukturell bereits erschlossen, was nicht nur Kosten spart, sondern auch kurze Wege ermöglicht. Das wiederum kommt dem Klimaschutz zugute. Das Ziel der Innenentwicklung ist es auch, bestehende Ortszentren aufzuwerten und Naherholungs- und Agrarflächen möglichst zusammenhängend zu erhalten.

Um diese Flächen identifizieren zu können, hat die Stadtverwaltung ein externes Stadtplanungsbüro mit der Untersuchung geeigneter Flächen beauftragt. Dieses sogenannte Innenentwicklungspotenzial beträgt im Essener Stadtgebiet theoretisch gut 200 Hektar. Allerdings weisen viele dieser Flächen Entwicklungshemmnisse auf, weshalb derzeit noch keine Aussagen zur Realisierungsmöglichkeit der Potenziale als Wohnbaufläche getroffen werden können.

Innenentwicklung als gelebte Stadtentwicklung

Schon viele ehemalige Brachflächen in Essen konnten einer Wiedernutzung zugeführt werden. Dadurch gibt es allerdings auch kaum noch zusammenhängende, größere und unbebaute Flächen, die kurzfristig für eine Bebauung zur Verfügung stehen. Innenentwicklung ist ein zunehmend kleinteiliger, aufwändiger Prozess. Das beauftragte Stadtplanungsbüro hat deshalb auch eine Umsetzungsstrategie erarbeitet, in der anhand von Instrumenten und Maßnahmen verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt werden, welche die Innenentwicklung stärken sollen.

Am 6. Juni 2019 wurden die Ergebnisse der Innenentwicklungsstudie dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung zur Kenntnis gegeben. Im Weiteren wird die Verwaltung die Flächenpotenziale auf ihre Aktualität, Verfügbarkeit sowie die Möglichkeit einer Wohnbebauung prüfen.

Um die Innenentwicklung in Essen aktiv voranzubringen, führt die Verwaltung derzeit Einzelgespräche mit den Essener Wohnungsunternehmen durch. Weiterhin hat am 25. November 2019 eine Informationsveranstaltung für Hauseigentümer*innen zum Thema "Dachgeschossausbau und Aufstockung - einfacher als gedacht!" stattgefunden. Hier wurden zunächst die Inhalte und Ergebnisse der oben genannten Potenzialanalyse und Umsetzungsstrategie zur Innenentwicklung für die Stadt Essen vorgestellt. Anschließend wurden zusammen mit Architekten und Stadtplanern Potenziale zum Dachgeschossausbau und zur Aufstockung präsentiert und anhand von Praxisbeispielen Lösungsansätze für Herausforderungen bei der Umsetzung aufgezeigt. Themen waren unter anderem rechtliche Aspekte, Statik und Fördermöglichkeiten.

Dachausbau als Chance für einen Komplettumbau (Beispiel)

VOR dem Umbau (Architekt/Fotos: Theo Eratz, Essen)

NACH dem Umbau (Architekt/Fotos: Theo Eratz, Essen)

Die Stadt versteht sich als Ansprechpartnerin und möchte mit interessierten Eigentümer*innen gerne ins Gespräch kommen, um mögliche Hürden bei der Umsetzung zu überwinden.

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