Das Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster arbeitet seit 2020 gemeinsam mit Grün und Gruga und der Universität Trier an dem Projekt "Treecop", einem Monitoringsystem für Bäume.
Der Sommer 2021 bildet eventuell eine Ausnahme, denn Experten erwarten weitere Hitzeperioden, so wie in den Jahren 2018 bis 2020, als die Bäume entlang der Straßen mit Millionen Litern Wasser gegossen werden mussten. Trotzdem hat die Stadt Essen seit 2014 rund 34.000 Bäume in der Folge von Extremwetterereignissen mit Sturm-, Hitze- oder Dürreschäden verloren. Jeder vierte Baum gilt als gefährdet.
Das interdisziplinäre Projekt TreeCop soll mit digitalen Hilfsmitteln Grün und Gruga dabei helfen, die Wasserversorgung der Stadtbäume zu bewerten, Prioritäten in der Standortoptimierung zu identifizieren und auf künstliche Bewässerung angewiesene Bäume in Zukunft frühzeitig und gezielt zu wässern. Die Forscher an der Universität Trier bedienen sich dafür Aufnahmen des europäischen Satellitenprogramms "Copernicus". Alle drei Tage überfliegt ein Satellit das Stadtgebiet und erfasst es in Bildpunkten von zehn Mal zehn Meter Rastergröße. Durch Auswertung der Farbkanäle der Aufnahmen erhalten sie Aufschluss über den Chlorophyllgehalt der Blätter und damit über den Gesundheitszustand der Bäume. Da sich die spektrale Signatur der Baumkronenoberfläche in Abhängigkeit seiner witterungsbedingten Wasserversorgung verändert, kann man anhand der Satellitenaufnahmen die Auswirkungen von Trockenstress, für große Stadtbäume sogar mit Einzelbaumbezug, erkennen. Zur Vermeidung von Trockenstress benötigt man bereits frühzeitig ergänzend zu den Wettervorhersagemodellen verlässliche Daten zur aktuellen Bodenwasserversorgung und deren witterungsabhängiger Entwicklung.