Die sogenannten „Insektenhotels“ sind inzwischen weit verbreitet und bieten vielen Wildbienenarten einen zusätzlichen Nistplatz. Etwa drei Viertel aller in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten sind allerdings bodennistend und benötigen offene Bodenstellen sowie Sandflächen zum Bau von Röhren und Höhlen. Die weiblichen Bienen graben dann bis zu 40 cm lange Brutröhren und legen ihre Eier ab. Die Jungbienen graben sich nach dem Schlupf eigene Gänge an die Oberfläche. Um hier passende Refugien zu bieten, bietet sich die Anlage eines sogenannten Sandariums an.
Ergänzen Sie ihren Garten durch ein Sandarium.
Die Anlage des Sandariums sollte an einem sonnigen, möglichst vollsonnigen Standort erfolgen. Der Aufbau selbst ist mit einem geringen Aufwand und wenigen Materialien umsetzbar. Als Mindesttiefe sollten 50 cm eingeplant werden. Diese können sich sowohl im Erdreich (Mulde) als auch oberirdisch (Hügel) befinden. Optimal ist eine Größe von 2m x 2m. Aber auch deutlich kleinere Flächen werden als Nistplatz von den Wildbienen angenommen. Besonders wichtig ist die richtige Auswahl des Sandes. Wildbienenspezialisten empfehlen die Nutzung von ungewaschenem Feinsand (Korngröße: zwischen 0,065 mm bis 0,2 mm). Kleine Mengen gröberer Strukturen sind häufig auch in diesem Sand vorhanden und stören die Tiere nicht. Viele Baustoffhändler oder Reitsandhersteller bieten diese Sande an. Wichtig ist: Scharfkantiger Spielsand aus dem Baumarkt oder Tierhandel kann Verletzungen bei den Bienen hervorrufen und sollte nicht eingesetzt werden.
Eingefasst werden kann das Sandarium zum Beispiel von regionalem Naturstein, dem Ruhrsandstein. Weitere, einzelne Ruhrsandsteine werden auf der Sandfläche platziert, um Arten, die unter Naturstein nisten und Eidechsen ein Habitat zu bieten.
Damit das Sandarium nicht von Katzen zweckentfremdet wird, empfiehlt es sich zum Beispiel Brombeerzweige auszulegen.