Anhand der Karten können verschiedene Fragestellungen grafisch angezeigt werden. Wo befindet sich Wald? Wie viel Kohlenstoff speichert der Wald? Wo befinden sich Waldgebiete, die Kühlungspotential für das lokale Klima haben?
Im Bürgerbeteiligungsprozess „Dem Essener sein Wald“ wurden durch die Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichste Ansprüche an den Wald formuliert und unterschiedlichste Nutzungsweisen offenbart. Diese Vielzahl von Aufgaben und Funktionen wurden nunmehr anhand des aktuellen Projektes in vielen Bereichen grafisch darstellbar. Viele offen gebliebenen Fragen, unter anderem im Bezug zur Klimafunktion des Waldes, werden nun durch die Themenkarten beantwortet und präzisiert.
Durch die Sichtbarkeit wird auch deutlich, dass Synergien und Zielkonflikte zwischen unterschiedlichen Ökosystemleistungen bestehen.
Der Erhalt und die Optimierung der Ökosystemleistungen im städtischen Wald ist Aufgabe von Grün und Gruga. Einige der erfassten Ökosystemleistungen lassen sich durch eine zielorientierte Waldpflege optimieren.
Folgende kurze Beispiele mögen verdeutlichen, welche Aussagen und Schlussfolgerungen anhand der Indikatoren für Ökosystemleistungen möglich sind:
Die Erreichbarkeit von Wald hat in einer dicht besiedelten Stadt eine immense Bedeutung, da der Lebensraum der Erholung dient. Neben der Visulisierung der Waldflächen lässt sich über die Themenkarte abrufen, in welcher Distanz sich eine städtische Adresse zum nächsten Wald befindet (Kartenlayer: Erreichbarkeit von Wald).
Waldböden und Waldbestände speichern das Wasser der Niederschläge und geben dieses langsam in den Wasserkreislauf ab. Der Wasserspeicher des Waldes lässt sich durch die Wahl der Baumarten optimieren (Kartenlayer: Wasserspeicher Wald /Waldboden).
Ein im globalen Kontext viel diskutiertes Thema betrifft die Speicherung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre. Hierin spielen Baumbestände eine wichtige Rolle. Die Wahl der Baumarten ist für die Kapazität des CO2-Speichers von hoher Bedeutung (Kartenlayer: Kohlenstoffspeicherung in der Baumbiomasse).
Die Strukturen eines Waldbestandes bestimmen dessen Möglichkeit, Luftschadstoffe zu filtern. Unter Struktur ist hier das Vorhandensein von möglichst vielen unterschiedlich großen Baumindividuen auf einer Fläche zu verstehen. Je mehr Bäume und deren Oberfläche, zum Beispiel Blattmasse, vorhanden sind, desto mehr Schadstoffe, zum Beispiel Rußpartikel, können an ihnen gebunden werden. Die Baumartenwahl nimmt somit Einfluss auf das Filterpotential des Waldes. Je mehr Nadelholz, desto größer ist die Ablagewirkung, gerade im Winter (Kartenlayer: Waldflächen mit Schadstofffilterpotential).
Die Möglichkeiten, Ökosystemleistungen zu erhalten, zu beeinflussen und langfristig zu optimieren, werden im Rahmen der Forsteinrichtung analysiert und entsprechende Schlussfolgerungen in das Forstbetriebswerk übernommen.