Weitere Maßnahmen zur Einhaltung des Stickstoffdioxid-Immissionsgrenzwerts in Essen

Sollte der Jahresmittelwert Ende des Jahres 2020 trotz der zahlreichen eingeleiteten Maßnahmen noch über dem europäischen Grenzwert für NO2 liegen, werden in verschiedenen Bereichen im Essener Stadtgebiet weitere Instrumente zur Senkung der Luftbelastung genutzt. Das sieht der geschlossene Vergleich mit der Deutschen Umwelthilfe vor. Diese Maßnahmen dienen als Auffanglösung und werden ebenfalls in die Fortschreibung des Luftreinhalteplans aufgenommen:

  • Alfredstraße: umweltsensitive Ampelsteuerung
  • Gladbecker Straße: Ampelsteuerung
  • Brückstraße: Parkverbote und Ortsbuskonzept Essen-Werden
  • Krayer Straße: Ausschließlich Euro VI-Busse

Umweltsensitive Ampelsteuerung auf der Alfredstraße

Die Stadt Essen wird mithilfe der bereits in der ersten Stufe vorgesehenen umweltsensitiven Ampelsteuerung den Fahrzeugverkehr auf der Alfredstraße in Rüttenscheid so weit reduzieren, dass der NO2-Grenzwert eingehalten wird. Die Steuerung wird Mitte 2020 in Betrieb genommen. Um die Wirkung gegebenenfalls zu erhöhen, wird in der zweiten Stufe der Fahrzeugzuflusses im Umfeld der Alfredstraße dynamisch gesteuert. Die umweltsensitive Ampelsteuerung hat ein maximales NO2-Reduktionspotenzial von fünf Mikrogramm pro Kubikmeter.

Ampelsteuerung auf der Gladbecker Straße

Mit Pförtnerampeln oder in ihrer Wirkung vergleichbaren Maßnahmen wird der Fahrzeugverkehr auf der Gladbecker Straße soweit reduziert, dass der NO2-Grenzwert eingehalten wird: Mögliche Positionen sind im Norden an der Vogelheimer Straße oder alternativ an der Hövelstraße und im Süden am Berthold-Beitz-Boulevard.

Das NO2-Minderungspotenzial hängt dabei vom Grad der Verkehrsreduktion ab:

Reduktion des durchschnittlichen täglichen Verkehrs (DTV) in ProzentReduktion der NO2-Belastung in Mikrogramm pro Kubikmeter
102
153
204
255

Parkverbote und Ortsbuskonzept in Essen-Werden

An der Brückstraße in Werden richtet die Stadt Essen zwischen der Heckstraße und Grafenstraße Parkverbote zu den verkehrsstarken Zeiten ein. Die dadurch freiwerdende Fläche wird als zweite Fahrspur genutzt, um den Verkehrsfluss zu verbessern. Auf diese Weise kann bis zu ein Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter eingespart werden.

Ein Ortsbuskonzept wird darüber hinaus bereits 2021 – und damit früher als geplant – umgesetzt. Dafür wird in den Stadtteilen Werden, Heidhausen und Fischlaken eine Ringlinie als Ortsbuslinie mit "Minibussen" eingeführt. Sie soll im 20-Minuten-Takt verkehren.

Ausschließlich Euro VI-Busse auf der Krayer Straße

Ab 2021 werden neben der Ruhrbahn auch die Subunternehmer ausschließlich Busse mit dem Abgasstandard Euro VI einsetzen. Sollten die Subunternehmer dieses wider Erwarten nicht einhalten können, wird die Ruhrbahn die Linien auf der Krayer Straße mit Euro VI-Bussen bedienen. Das NO2-Reduktionspotenzial liegt bei zwei Mikrogramm pro Kubikmeter.

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