Klimafolgenanpassung

Der fortschreitende Klimawandel führt langfristig zu Veränderungen des globalen und lokalen Klimas. Durch Klimaschutzaktivitäten leistet die Stadt Essen einen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen, welche die negativen Effekte des Klimawandels begrenzen sollen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch, dass sich die Folgen des Klimawandels nicht mehr gänzlich aufhalten lassen. Somit ist es notwendig Maßnahmen zu ergreifen, damit die Städte sich an die Folgen des Klimawandels anpassen können. Die von der Wissenschaft prognostizierten Klimaveränderungen sind insbesondere Hitze, Dürre, Starkregen und Stürme. In Essen haben wir erkannt, dass wir nicht passiv auf die Veränderungen warten können. Wir müssen aktiv Maßnahmen ergreifen, um unsere Infrastruktur, unsere Grünflächen, unsere Wasserversorgung und unsere Gemeinschaften zu schützen.

Mit der Anpassung der Städte an die negativen Folgen des Klimawandels soll eine nachhaltige und lebenswerte Umgebung erhalten bleiben. Anpassungsmaßnahmen sind der Schlüssel, um unsere Stadt Essen widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu machen, proaktiv zu handeln, die Risiken zu minimieren und gleichzeitig die Lebensqualität für alle Bürger*innen der Stadt Essen zu erhalten.

Diese Notwendigkeit der Anpassung ist bereits heute im Verwaltungshandeln angekommen. So wurde Ende 2023 das integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen vom Rat beschlossen.

Hitze

Die prognostizierten Veränderungen des Klimas haben erhebliche Auswirkungen auf Umwelt, Mensch und Infrastruktur. Eine Folge werden häufigere und längere Hitzeperioden sein. Dies gilt insbesondere für Gebiete mit hoher Bevölkerungs- und Bebauungsdichte, in denen die durchschnittlichen Temperaturen während sommerlicher Hitzeperioden deutlich höher liegen als im unbebauten Umland. So wird man auch in Essen in Zukunft damit rechnen müssen, von Hitzebelastungen mit entsprechenden gesundheitlichen Risiken vor allem für ältere Menschen, Kinder und vorerkrankte Personen betroffen zu sein. Mit Hilfe stadtklimatischer Datengrundlagen können wichtige Kaltlufteinwirkbereiche identifiziert werden. Diese sorgen in den Nachtstunden bei sommerlichen Wetterlagen für eine Abkühlung in dicht bebauten Bereichen. Darüber hinaus können Gebäudebegrünungen, unversiegelte Vorgärten und strukturreich angelegte Gärten zu einem ausgeglichen Mikroklima beitragen. Auf größerem Maßstab ist der Erhalt und die Vernetzung von Freiräumen und Grünflächen eine wichtige Maßnahme die Hitzebelastung in Essen zu reduzieren.

Wasser

Eine weitere Folge der Klimaveränderungen werden Starkregen und damit einhergehende Überschwemmungen sein. Die Folgen dieser Extremwetterereignisse werden in dicht bebauten, hoch versiegelten Gebieten oft gravierender und mit höheren Risiken für die Menschen und mit mehr materiellen Schäden für die Infrastruktur verbunden sein als in unbebauten Bereichen außerhalb der Städte. Eine wichtige Strategie besteht darin, die städtische Infrastruktur an die neuen klimatischen Bedingungen anzupassen. Dies beinhaltet beispielsweise die Überprüfung von Entwässerungssystemen, um sicherzustellen, dass sie den erhöhten Niederschlagsmengen standhalten können, sowie die Entwicklung von Frühwarnsystemen, um auf extreme Wetterereignisse schnell reagieren zu können. Darüber hinaus werden durch die Anlage von begrünten Dächern und Tiefagaragen Rückhalteräume geschaffen, sodass die Kanalisation entlastet wird. Aber technische Lösungen, wie beispielsweise Baumrigolen und unterirdische Zisternen, werden zum Überflutungsschutz durch Starkregen eingesetzt.

Grünflächen

Ein wichtiger Schritt der Klimafolgenanpassungen in Essen ist die Schaffung und Umgestaltung von Grünflächen, die sowohl dem Klimawandel als auch den Bedürfnissen der Gemeinschaft gerecht werden. Durch die Schaffung von Parks, Grünstreifen und Gebäudebegrünung wird das Stadtbild nicht nur verschönert, sondern auch die Anpassung an den Klimawandel gefördert. Mit dem Pflanzen von Bäumen und der Errichtung neuer Grünflächen schaffen wir natürliche Lebensräume für Tiere und Insekten. Jeder Quadratmeter unversiegelte Fläche zählt und trägt dazu bei, die Temperatur zu regulieren, die Luftqualität zu verbessern und Überflutungen zu verhindern.

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