Seit der Verabschiedung des Landschaftsgesetzes NRW 1975 geht es im Naturschutz nicht nur um die Bewahrung von Natur und Landschaft, sondern auch um Landschaftspflege und die Frage, wie Natur und Landschaft gepflegt und entwickelt werden sollen.
Um zu erfahren, welche Tiere und Pflanzen in einem Gebiet vorkommen und welche Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen zur Förderung der Tiere und Pflanzen erforderlich sind, werden insbesondere für Naturschutzgebiete Pflege- und Entwicklungspläne erarbeitet.
So auch für das Naturschutzgebiet von europäischer Bedeutung (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet) „Heisinger Ruhraue“ im Essener Südosten. Der Pflege- und Entwicklungsplan wurde mit Fördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt. Die ökologische Qualität von Stillgewässern im Naturschutzgebiet „Heisinger Ruhraue“, deren Schutz im europäischen Interesse liegt, konnte mit Hilfe des Pflege- und Entwicklungsplanes und dessen Umsetzung verbessert werden; zum Beispiel wurde ein Wegedamm in einem Altarm beseitigt und die alte Bogenbrücke über den Altarm für die Erholungssuchenden wiederhergestellt. Diese können nun von dort beispielsweise den Eisvogel beobachten; dieser fand durch die Renaturierung des Ruhrufers durch die Bezirksregierung Düsseldorf wieder Steilufer zum Nisten. Die Fläche der Weich- und Hartholzauenwälder wurde vergrößert. Außerdem soll die ökologische Qualität der Glatterhaferwiesen durch Einsaaten verbessert werden.
Die Pflege- und Entwicklungspläne zur „Heisinger Ruhraue“ sowie zum „Oefter Bachtal“ sind über die Links auf dieser Seite abrufbar.
In der Arbeitsgemeinschaft Landschaftspflege kooperiert die Untere Naturschutzbehörde mit den Naturschutzverbänden, zum Beispiel bei der Pflege besonderer Biotope, oder beim Amphibienschutz, insbesondere während der Amphibienwanderzeit. So finanziert die Untere Naturschutzbehörde Amphibienschutzzäune und die Naturschutzverbände sammeln die Amphibien ein.
Die Stadt Essen ist auch Mitglied in der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet, welche unter anderem Kartierungen und Pflegemaßnahmen durchführt.
Außerdem ist die Untere Naturschutzbehörde tätig, wenn die Lebensstätten und Wanderkorridore von bestimmten Tierarten akut gefährdet sind und die Tierart an dem betroffenen Standort droht auszusterben. So wurde mit der Stiftung Zollverein und dem Naturschutzbund auf der Welterbestätte „Industriekomplex Zeche Zollverein“ in Stoppenberg ein stehendes Kleingewässer unter anderem für die Kreuzkröte vor dem Austrocknen geschützt.