Klimalexikon

Wieso, weshalb, warum – was steckt hinter dem Klimaschutz?

Herzlich Willkommen im Klimalexikon der Stadt Essen – Ihrer Wissensquelle für alle Fragen rund um das Klima, den Klimaschutz und den Klimawandel! Hier finden Sie eine Fülle von Informationen, die Ihnen helfen werden, ein tieferes Verständnis für das Thema Klimaschutz zu entwickeln und Hintergrundinformationen zu erhalten.

Klimaschutz verstehen

Das Klimalexikon ist nicht nur eine Sammlung von Informationen - es ist ein Aufruf zum Handeln und zum Verstehen! Wir möchten Sie als Bürger*innen der Stadt Essen inspirieren und motivieren, gemeinsam mit uns einen positiven Einfluss auf unser Klima zu nehmen. Darum stellen wir Ihnen Hintergrundinformationen bereit, um Ihnen das Verständnis für komplexe Zusammenhänge des Klimaschutzes zu erleichtern, Mechanismen verständlich werden zu lassen und Ihnen eine umfassende Möglichkeit zur einfachen Information für alle Generationen zu bieten.

Anlagenverluste

Unter dem Begriff "Anlagenverluste" werden die Verluste zusammengefasst, die bei der Erzeugung der Energie, bei ihrer Speicherung, ihrer Verteilung und ihrer Abgabe entstehen. Diese Verluste können reduziert werden, indem Dämmmaßnahmen und Optimierungsmaßnahmen an der Anlagentechnik vorgenommen werden. Ganz verhindert werden können sie jedoch nicht.

Artenvielfalt

Die Vielfalt der Arten in einem bestimmten Ökosystem. Der Klimawandel kann die Artenvielfalt beeinflussen, indem er Lebensräume verändert und Arten gefährdet.

CO₂-Abscheidung und -Speicherung (CCS)

Eine Technologie, bei der Kohlendioxid aus Kraftwerken und Industrieanlagen abgeschieden und in unterirdischen Lagerstätten dauerhaft gespeichert wird, um die Emissionen zu reduzieren.

Dekarbonisierung

Der Prozess der Reduzierung oder Beseitigung von Kohlenstoffemissionen, insbesondere durch den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien und energieeffizienteren Technologien.

Emissionen

Die Freisetzung von Treibhausgasen und anderen Schadstoffen in die Atmosphäre, hauptsächlich durch Verbrennung fossiler Brennstoffe, industrielle Prozesse und landwirtschaftliche Tätigkeiten.

Endenergie

Die Endenergie ist die Energie, die den Verbraucherinnen*Verbrauchern tatsächlich zur Nutzung zur Verfügung steht. Also nach der Umwandlung und dem Transport - welche mit Verlusten verbunden sind.

Erneuerbare Energien

Energiequellen, die sich kontinuierlich erneuern, wie Sonnenenergie, Windenergie, Wasserkraft, Geothermie und Biomasse. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen tragen sie weniger zur Treibhausgas-Emission bei und sind umweltfreundlicher.

Gletscherschmelze

Der Prozess, bei dem Gletscher aufgrund von steigenden Temperaturen schrumpfen und Eis schmilzt. Dies trägt zum Anstieg des Meeresspiegels und zu Veränderungen in den Wasserversorgungssystemen bei.

Heizenergiebedarf

Der Heizenergiebedarf behandelt die Energie, die neben der Beheizung der Immobilie auch die Warmwasserbereitung, das Heiz- und Warmwassersystem und ihre Verluste sowie die Hilfsenergie für den Betrieb des Anlagensystems mit einbezieht. Der jährliche Heizenergiebedarf wird in kWh/a angegeben.

Heizwärmebedarf

Der Heizwärmebedarf beschreibt die Energie, welche zur reinen Beheizung der Immobilie benötigt wird. Hier werden die weiteren Angaben wie das Heizungssystem, das Warmwassersystem, die Warmwasserbereitung und die benötigte Hilfsenergie für den Betrieb des Anlagensystems nicht mit einbezogen.

Heizleistung

Die Heizleistung ist die Energie, welche für die Beheizung eines Gebäudes benötigt wird, um eine bestimmte Raumtemperatur aufrecht zu halten. Hierbei werden die Wärmeverluste berücksichtigt. Oft wird die Heizleistung auf die zu beheizende Fläche bezogen, sodass sich die Einheit Watt pro Quadratmeter (W/m²) bildet.

Hitzewelle

Eine Periode mit außergewöhnlich hohen Temperaturen, die über einen längeren Zeitraum anhält.

Klimaflüchtende

Menschen, die aufgrund des Klimawandels und seiner Auswirkungen, wie zum Beispiel steigender Meeresspiegel, Dürren oder extremer Wetterereignisse, ihre Heimat verlassen müssen.

Klimafolgenanpassung

Maßnahmen, um sich auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten und sich anzupassen, wie beispielsweise den Bau von Deichen oder die Entwicklung trockenheitsresistenter Pflanzensorten (siehe auch Klimafolgenanpassung).

Klimagerechtigkeit

Das Prinzip, dass die Verantwortung für den Klimawandel und seine Folgen auf eine gerechte und faire Weise getragen werden sollte, wobei die Bedürfnisse und Rechte benachteiligter Gemeinschaften besonders berücksichtigt werden.

Klimasensitivität

Die Reaktion des Klimasystems auf eine Verdoppelung der atmosphärischen Kohlendioxidkonzentration. Sie gibt an, wie stark sich die Durchschnittstemperatur der Erde erhöhen wird.

Klimaneutralität

Der Zustand, in dem keine netto Treibhausgasemissionen freigesetzt werden, entweder durch den Einsatz von Technologien zur Emissionsminderung oder durch den Ausgleich von Emissionen durch Kohlenstoffsenken oder -kompensationen.

Klimawandel

Die langfristige Veränderung des Klimasystems der Erde, insbesondere in Bezug auf Temperatur, Niederschlag und Windverhalten, die hauptsächlich auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist.

Klimagerechte Landwirtschaft

Eine nachhaltige landwirtschaftliche Praxis, die darauf abzielt, die Nahrungsmittelproduktion zu erhöhen und gleichzeitig den Treibhausgasausstoß zu reduzieren, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu verbessern.

Kohlendioxid

Ein Treibhausgas, das hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten wie Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt wird und maßgeblich zum Klimawandel beiträgt.

Kohlenstoffkreislauf

Der Prozess, bei dem Kohlenstoff zwischen der Atmosphäre, den Ozeanen, den Böden, den Pflanzen und Lebewesen ausgetauscht wird.

Nachhaltigkeit

Das Prinzip der Nutzung von Ressourcen in einer Weise, die ökologisch, wirtschaftlich und sozial verträglich ist, um die Bedürfnisse der heutigen Generation zu erfüllen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden.

Nennleistung

Die Nennleistung eines Gerätes gibt an, wie hoch die im Dauerbetrieb maximal erreichbare Leistung ist.

Ozeanversauerung

Durch die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre verändert sich der pH-Wert des Wassers und die Ozeane versauern. Dies wirkt sich unmittelbar auf im Meer lebende Organismen und das Gleichgewicht des Ökosystems aus.

Ozonloch

Eine Region in der Ozonschicht der Atmosphäre, in der der Ozongehalt aufgrund von chemischen Reaktionen mit bestimmten Schadstoffen wie Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) abnimmt. Das Ozonloch trägt zur globalen Erwärmung bei.

Paris-Abkommen

Ein internationales Klimaabkommen, das 2015 unterzeichnet wurde und darauf abzielt, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen (mehr dazu unter Informieren).

Permafrost

Boden oder Gestein, das dauerhaft gefroren ist, oft in arktischen und subarktischen Regionen. Durch den Klimawandel kann der Permafrost auftauen und zu Freisetzung von Methan führen, was den Treibhauseffekt verstärkt.

Primärenergie

Die Primärenergie ist die Energie, die in ihrer Ursprungsform gespeichert ist. Beispiele hierfür sind Rohöl, Erdgas, Steinkohle, Holz oder auch Wasser. Aus dieser Primärenergie werden mithilfe von Prozessen, wie das Verbrennen, Raffinieren oder Kernspalten, die Energieträger gewonnen, welche von Verbraucherinnen*Verbrauchern genutzt werden: Strom, Erdgas, Heizöl, Pellets, Wasserstoff, Benzin, Fernwärme und weitere.

Regenwaldabholzung

Die Entfernung von Bäumen und Vegetation in tropischen Regenwaldgebieten, die einen wichtigen Beitrag zur Absorption von Kohlendioxid leisten. Die Abholzung trägt zur Freisetzung von Treibhausgasen und zum Verlust von Artenvielfalt bei.

Solaranlagen

Eine Solaranlage produziert Energie aus Sonnenstrahlen und diese Energie kann in verschiedenen Anlagenarten genutzt werden. Eine Photovoltaikanlage wandelt Sonnenenergie in elektrische Energie (also Strom) um, während eine Solarthermieanlage die Sonnenenergie dazu verwendet, um Wärme (und Warmwasser) zu erzeugen.

Treibhauseffekt

Ein natürlicher Prozess, bei dem bestimmte Gase in der Atmosphäre Wärme einfangen und so die Temperatur der Erde erhöhen.

Treibhausgase

Gase, die in der Atmosphäre vorhanden sind und die Fähigkeit besitzen, Wärme aufzunehmen und zurück zur Erdoberfläche zu strahlen. Dazu gehören Kohlendioxid, Methan, Lachgas und Fluorkohlenwasserstoffe.

Wärmebrücke

Die Wärmebrücke wird auch oft als Kältebrücke bezeichnet. An sich beschreibt die Wärmebrücke einen energetischen Schwachpunkt, an dem die erzeugte Energie verloren geht. Beispiele dafür sind Wärmebrücken im Bereich der Fenster: Rollladenkästen oder Fensterbänke. Wärmebrücken weisen im Vergleich zu der benachbarten Fläche oder Bauteil einen wesentlich niedrigen Wärmedurchlasswiderstand auf, sprich: hier ist der Wärmeverlust am höchsten. Es wird zwischen den folgenden Wärmebrücken unterschieden:

  • Materialbedingte Wärmebrücken
  • Konstruktionsbedingte Wärmebrücken
  • Geometriebedingte Wärmebrücken

Warmwasserbedarf

Der Warmwasserwärmebedarf gibt die Nutzenergie an, die zur Erwärmung der gewünschten Menge Warmwasser benötigt wird. Um den Bedarf inklusive Verluste bei der Warmwasserbereitung und ggf. -speicherung anzugeben, wird der Begriff "Warmwasserwärmeenergiebedarf" verwendet.

Wärmerückgewinnung

Die Wärmerückgewinnung steht für die Wiedergewinnung der Wärme. Diese Wärme wird aus Prozessen wiedergewonnen, bei denen thermische Energie, also Wärme, ausgestrahlt wird. Die Wärmerückgewinnung gilt hierbei als regenerative Energie und ist somit klimafreundlich. Beispielsweise kann im Wohngebäude eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung genutzt werden, um die erzeugte Wärme (aktiv durch das Heizen, jedoch auch passiv durch Kochen, Duschen, Baden, etc.) in der Abluft der Zuluft nach Gewinnung zuzufügen. In Nichtwohngebäuden kann diese Wärmerückgewinnung eingesetzt werden, wenn bei der Produktion von Produkten viel Abwärme entsteht. Diese kann dann ebenfalls mithilfe eines Lüftungssystems wiedergewonnen und aufzuwärmenden Räumen zugeführt werden.

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